Ein Flugi aus der Spichernstraße (Köln)


Wir, die Hausbesetzer der Spichernstrasse, meinen:

"Dialog statt Verbot"

Die Stadt Köln hat es sich mit ihren Verkündungen im "Wohnungsbauprogramm 2000" zum Ziel gesetzt, jedem Menschen ein Dach über dem Kopf zur Verfügung zu stellen. Diesem Ziel hinkt sie mit durchschnittlich 900 Wohnungen hinterher.

wir sind eine Gruppe von Jugendlichen, die das Leben in anonymen und öden Mietskasernen und/oder horrende Mieten satt haben. Statt dessen haben wir beschlossen, zusammen zu leben und den Wohnraum zu nutzen, den die Stadt uns vorenthält.

Wir haben das Haus in der Spichernstrasse 25 am Samatag den 8.11.97 besetzt. Seit dieser Zeit versuchen wir mit der Stadt in Verhandlung zu treten. Unsere Vorstellung war, daß wir für ein einstweiliges Nutzungsrecht das seit zwei Jahren durch Wind, Wetter und Zuständigkeitsgerangel zwischen den Bürokraten in den Ämtern und Behörden gezeichnete Haus (undichtes Dach, feuchte Wände, bröckelnder Putz und die Wände durchziehende Schimmelpilzkulturen) Instand setzen wollten. Dabei wurden wir von amt zu Amt geschickt, bis wir endlich erfuhren, daß die Stadt zu Verhandlungen mit uns nicht bereit ist. Sie hat durch eine Ausschreibung das ehemals städtische Haus gegen Höchstgebot privatisiert, ohne Rücksicht darauf, daß ständig steigende Mieten immer größere Teile der Bevölkerung dazu zwingen, unterbezahlte Jobs anzunehmen, um überleben zu können. Hierbei handelt die Stadt entgegen der im "Wohnungsbauprogramm 2000" formulierten Absicht durch das Liegenschaftsamt privates Bauland zu erwerben, um es der sozialen Nutzung zugänglich zu machen. Gleichzeitig betreibt sie zusammen mit den Medien eine Politik des Totschweigens. Wie sonst ist zu erklären, daß es außer einem kurzen Hinweis in der "Kölnischen Rundschau" noch keinerlei Presseresonanz gab? Und das bei einem Prestigobjekt wie "unserer Villa" am Stadtgarten. Auch deswegen sind wir von einer 'Räumung' ständig bedroht.

Wir laden Euch alle, die sich ein Bild davon machen wollen, wie die Stadt Köln Wohnraum verfallen läßt, dazu ein uns bei einer Tasse Kaffee oder Tee zu besuchen.

Außerdem gibt's seit dieser Woche jeden Donnerstag "Spichi's Wunderbar" (vormals Bar Romantica)

ACHTUNG:

im falle einer Räumung wird es noch am selben Abend eine Demo auf dem Rudolfplatz geben!!!!!

Hier noch eine kleine Bildersammlung aus der Spichernstraße!


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