Spichernstraße in Köln besetzt


Aus einem Flugblatt aus Köln:

Heute, 8. November '97, wurde um 12°° Uhr die

Spichernstraße 25 in Köln

(Nähe U-Bahn Hans-Böckler-Platz, im Stadtgarten)

B E S E T Z T !!!

unter dem Motto:

Wir geben unserer Zukunft ein Zuhause ...

KOMMT ALLE!!!

 Samstag, ab 14°° Uhr
Einweihungsfeier: Viele Life-Events, ChiLl-outs, Überraschungsgäste, Music, Getränke, Hors d'oeuvres, Sit-Ins und Black-Outs..... Abends Music & Disco

 Sonntag, 9.11:

 Montag, 10.11., 19°° Uhr:
*BesetzerInnen-Plenum* in der "Spichi" (im Fall einer Räumung findet das Plenum bei der SSK-Ehrenfeld, Liebigstraße 25 statt)

Hausbesetzung: Existenzgründung mit Zukunft, ganz ohne Kapital!

mittendrin statt nur daneben


Die Stadt Köln rechnet mit massiven Hausbesetzungen!

Warum tut sie das?

Die offiziellen Zahlen sprechen von achttausend Obdachlosen und vierzigtausend gemeldeten Wohnungssuchenden in Köln _ die Dunkelziffer derselben liegt wahrscheinlich noch um ein Vielfaches höher. Das Rezept dagegen sind die sogenannten "Obdachlosenasyle" wie die Annostraße oder die Sozialwohnungen, die den Namen "Wohnung" zumeist nicht mal verdienen. Hier werden die Menschen, die sich kein luxussaniertes Appartement leisten können in ghettoartige, anonyme Wohnblocks gesteckt. Die Folge davon ist die totale Vereinzelung. Dabei stände genügend Wohnraum zur Verfügung. Dieser jedoch wird zum Spekulationsobjekt entfremdet. Wenn Häuser und Wohnungen erst mal lang genug leergestanden haben und der Grundstückspreis dementsprechend gestiegen ist, werden sie abgerissen oder teurer saniert; der Mietpreis steigt dann um bis zu 100 Prozent, die Mieten, die vorher schon 30-50 Prozent des Monatslohns ausmachten, werden unbezahlbar. Wir machen das nicht länger mit!

Wir wollen zusammen ein selbstbestimmtes Leben führen und uns nicht der totalen Vereinzelung unterwerfen.

Deshalb haben wir heute, am 8.11.97, die Spichernstr. Nr. 25 besetzt.

Doch allein, machen sie uns ein, schmeißen sie uns raus Wir können nur gewinnen, wenn wir viele sind!

P.S. Es stehen noch viele Häuser leer. Schaffen wir uns unser eigenes Leben. Zeigen wir den Kapitalisten, daß sie uns nie besitzen werden.

EIGENTUM IST DIEBSTAHL!


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