Besetzung in Wien!


Kommunique

Gestern haben wir 1400 m2 seit langem ungenutztes Arreal im alten AKH besetzt. Wir bleiben und haben bereits mit der Instandsetzung der Gebäude begonnen. Folgendes Kommunique ist eine Momentaufnahme. Ziele und Wege sollen ständiger Modifikation durch die AktivistInnen unterliegen, ständig neu reflektiert und festgelegt werden.

Wir haben Raum!

Wir leben einem Gesellschaftssystem, in dem Herrschaft durch ökonomische, soziale und patriachale Zwänge ausgeübt wird. Elend, Entfremdung, Krieg, Sexismus, Rassismus, Antisemitismus und Homophobie sind nicht unabhängige Phänomene sondern Konsequenzen des Kapitalismus. Deshalb glauben wir, dass es einer radikalen Alternative zu Kapitalismus und Staat bedarf und keine Hoffnung in kleinen Reformen innerhalb dieses Systems liegen. In diesem System wird (künstlich) Knappheit produziert, damit wenige im Überfluss leben können, obwohl von allem genug für alle gibt! Trotz ständiger steigender Produktivität werden wir mit Kürzungen von Sozialleistungen, steigenden Preisen, Studiengebühren und immer prekäreren Arbeitsverhältnissen konfrontiert.

Was keinen Preis hat und sich nicht in Geld ausdrücken lässt, fintet keinen Platz in unserer Gesellschaft. Genau diesen Platz wollen wir schaffen.

Wir bauen gemeinsam einen selbstbestimmten Platz auf, um einen Ort und Infrastruktur zu haben, die es uns und auch euch ermöglicht, Träume und Ideen zu verwirklichen. Deswegen schaffen wir ein offenes selbstverwaltetes soziales Zentrum - auch ohne das nötige Kleingeld! Wir laden Menschen ein, sich an diesem Prozess zu beteiligen und uns zu unterstützen.

Ein Platz und Freiraum für: - Projektideen! - ein unkommerzielles Cafe mit regelmäßiger kostenloser Küche! - einen ständig offenen Raum als Treffpunkt! - Kulturprojekte und -veranstaltungen! - eine kritische Universität (Diskussionen, Lesekreise...) - eine freie Kinderstube

Unkommerzielles Kulturbeisl

Wir wollen: ein Cafe, eine offene Küche, einen Raum für Veranstaltungen (Konzerte, Theater, Diskussionskreise, Kino). Statt durch übliche autoritäre Hierarchien werden wir diese Projekte basisdemokratisch organisieren. Diese sollten sich der gängigen Vermittlung über Geld und Tausch möglichst entziehen, auch wenn Einkaufs-, Reparaturkosten, Genehmigungen usw. das sehr erschweren. Es soll ein gemütlicher Treffpunkt, ohne Zwang etwas kaufen zu müssen, werden; ein bunter Ort, der von allen die ihn nützen mitgestaltet wird.

Eine kritische (nicht-)Universität

Wir wollen einen Raum für eine kritische Auseinandersetzung mit gesamtgesellschaftlichen Zusammenhängen, jenseits des unreflektierten Weitertradierens des wissenschaftlichen Mainstreams. Ohne Bevormundung und Einschränkung durch autoritäre Zwänge soll der gesellschaftliche Status quo analysiert und Alternativen entworfen werden.

In der „Kritischen Universität“ soll in den Blick geraten, was ohnehin augenscheinlich ist, aber nicht gesehen werden will. Hier soll ein Gegenmodell zu hierarchischen Ausbildungsstrukturen entstehen, ein emanzipatorisches Forum, in dem Widersprüche zugelassen und gesucht, in dem soziale, ökonomische und kulturelle Prozesse analysiert und kontroversiell diskutiert werden. Für uns ist diese Auseinandersetzung nicht bloße Betrachtung abstrakter Prozesse, die uns nur als ZuschauerInnen interessieren. Theorie und Praxis stehen in direktem Zusammenhang – die theoretische Analyse soll Anleitung und Ausgangspunkt für emanzipatorisches Handeln sein.

[squat!net]


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