Neues von der Rigaer94 |
Angeboten worden ist das Ersatzobjekt Simplonstraße 15-17 Ende Mai, im Kontext einer unmittelbar bevorstehenden Räumung der gesamten Erdgeschoßräume des Hausprojektes Rigaer94 (Berlin). Senat und Bezirk wollten eine Eskalation dieses Konfliktes vermeiden. Unter bestimmten Voraussetzungen wollten wir das auch. In den letzten Wochen verhandelten wir mit Senat und Bezirk und führten Gespräche mit den momentan in den zwei Häusern lebenden Menschen. (Diese hatten Senat und Bezirk offensichtlich übersehen, als sie uns das zu 60% bewohnte Haus anboten.) In den Gesprächen mit den MieterInnen der Simplonstraße stellte sich heraus, daß diese zum Großteil nach der bevorstehenden Modernisierung wieder in das Haus zurückziehen wollen. Von daher stellte sich die Frage, ob ein Neben- oder Miteinander von Hausprojekt und normalen Mietparteien in einem Gebäudekomplex vorstellbar wäre. Die Gespräche waren in dieser Hinsicht recht spannend, relativ viele MieterInnen interessierte unser Projekt. Allerdings machten uns auch einige der MieterInnen klar, daß wir unser Projekt gegen ihren Willen durchsetzen müßten oder sie wegen uns ausziehen würden. Auf diese Weise uns mehr oder weniger aktiv an der Vertreibung der MieterInnen zu beteiligen ist für uns politisch nicht zu verantworten. Ein Umzug in die Simplonstrasse ist somit für uns nicht tragbar.
Daß wir dem Ersatzobjekt Simplonstraße aus eben diesem Grund nicht zustimmen, teilten wir am 26.6. den VertreterInnen von Senat und Bezirk mit. Diese waren mal wieder eher uneinsichtig und vertraten hier erneut den Standpunkt, daß wir die MieterInnen der Simplonstraße am besten gar nicht erst gefragt hätten, weil es dann auch nicht zur jetzigen Situation gekommen wäre. Wir betonten in den Gesprächen, daß es in Friedrichshain einige hübsche, leerstehende Häuser gibt und wir Verhandlungen über ein anderes Ersatzobjekt führen würden. Senat und Bezirk setzten daraufhin die Verhandlungen bis zum 30.7. aus und beharren weiterhin auf ihrer Position nur über die Simplonstraße reden zu wollen - oder gar nicht. Ob es weitergehende Verhandlungen geben wird, ist demnach unklar.
Schade schade - jetzt sieht es ganz so aus, als ob es doch den Krawall geben wird, den wir ja eigentlich alle vermeiden wollten. Obwohl die Räumung für unser Projekt offiziell bis zum 31.8. ausgesetzt worden ist, stehen wir nun vor der Situation, daß ab dem 30.7. (diese Bedenkzeit wurde uns wie gesagt eingeräumt ? warum auch immer), spätestens aber ab dem 31.7. mit der Räumung der Erdgeschoßräume und einzelner Wohnungen in der Rigaer94 zu rechnen ist. Das muß nicht so sein. Es gibt viele leerstehende Häuser in Friedrichshain, auch etliche, die dem Bezirk oder dem Land gehören. Evtl. gelangen Senat und Bezirk doch zu dem Punkt, daß sie uns ein bis zwei leerstehende Schulen anbieten. Verlassen sollten wir uns darauf nicht, von daher wird es wohl bald wieder heißen: Wenn Räumung, dann Beule.
Wir rufen hiermit erneut dazu auf, im Falle einer versuchten Räumung oder Teilräumung der Rigaer94 entschlossen Widerstand zu leisten, diesen Angriff auf ein linkes Projekt nicht hinzunehmen. Neben den Projekträumen der Kadterschmiede und der offenen Werkstatt sind mittlerweile auch 2 Wohnungen räumungsbedroht. Werdet aktiv, beteiligt euch an den Vorbereitungen, überlegt euch Aktionen, seid fies und gemein. Achtet auf Ankündigungen! keine räumung niemals nicht <http://www.de.indymedia.org/img/extlink.gif> http://rigaer94.squat.netohne puschmann kein krawall
Homepage: http://rigaer94.squat.net
[squat!net]