Oschersleben (Sachsen-Anhalt, D): A.L.G.E. geräumt


11.10.2010

Der A.L.G.E. e.V. wurde heute Vormittag geräumt.
Wie schon zu erwarten war,waren die extreme Repression und alle anderen Maßnahmen der Polizei am lezten Wochenende und die ganze lezte Woche über die Vorbereitung auf die Räumung des A.L.G.E. e.V. in Oschersleben am heutigen Vormittag.

Heute morgen um 09.15 räumte die selbe BFE-Einheiten, wie schon zur Razzia am vergangenden Mitwoch, die Alge. Sie drungen durch ein Privatzimmer über dem Cafe durch ein Fenster ein.
Es waren zurzeit der Räumung 7 Menschen auf dem Gelände der Alge, die Beamten gingen mit äußerster Brutalität und mit polizeilicher Willkür gegen die Personen vor. Diese mussten unter Androhung von polizeilichen Zwangsmaßnahmen das Gelände verlaßen. Sie bekamen 10-15 Minuten Zeit um die wichitigsten Dinge aus ihren Privaträume zu holen. Übrigens kam es zu keiner mündlichen oder schriftlichen Aufforderung seitens der Polizei zum friedlichen Verlaßen des Geländes. Direkt nach der Räumung des Geländes begann der Abriss. Klammotten, Wohneinrichtungen und diverse andere für Polizei nicht „wertvolle“ Dinge wurden „entsorgt“. Für technische Geräte soll zur Herausgabe dieser, eine Quittung vorgezeigt werden.
Die Räumung und der Abriss wurden durchgängig von bekannten Neonazis aus Oschersleben mit Beifall und Gegröle begleitet. Die Nazis stillten ihren Siegesdurst mit Bier und Schnaps und erfreuten sich ihres anscheinenden „Erfolges“.

Wir kommen wieder keine Frage, heute ist nicht alle Tage! A.L.G.E. e.V. bleibt immernoch!

vom 09.10.2010:

Die Alge ist ein seit 10 Jahren bestehendes libertäres Projekt in Oschersleben (Sachsen-Anhalt). Sie ist seit diesem Jahr akut räumungsgefährdet und wird regelmäßig von Nazis angegriffen. Letzte Woche griffen Nazis die Alge mit Molotowcocktails an, die durch Glück oder Dummheit nicht gezündet sind. Diesen Mittwoch kam es dann zu einer Polizeidursuchung des Geländes des Vereins. Das Sondereinsatzkommando suchte nach Sprühschablonen, fanden aber nichts.
Sie bauten im Laufe der Razzia das Haupttor des Geländes ab, wegen dem fehlen eines Brandschutzes. Sie kappten die Stromzufuhr ab und beschlagnahmten Steine, Flaschen , Balken und nahmen einen Hund aus der A.L.G.E. mit. Seit dem herrscht in Oschersleben massive Polizeipräsenz. Diesen Samstag sollte eine Soli-Hausbesetzer-Party für die Alge und den beschlagnahmten Hund stattfinden. Doch wie oben schon erwähnt wurde, sperrt die Polizei alles um dieAlge ab und sie lassen keine Personen mehr rein. Sie vergeben Platzverweise und gehen äußerst aggressiv vor.

aus einem Demoaufruf vom 30.8.2010:

"Die Alge in Oschersleben ist ein nun schon seit 10 Jahren bestehendes alternatives Projekt in der Börde in Sachsen-Anhalt. Sie bietet den einzigen antifaschistischen Schutzraum auf der Strecke von Magdeburg nach Halberstadt. Auf dem Gelände des Alge e.V. ist mensch nicht nur vor faschistischen und rassistischen Übergriffen sicher, sondern auch vor allen anderen Arten von Diskriminierung wie z.B.: Sexsimus oder Homophobie. In der Alge können sich junge Menschen frei nach ihrem Belieben entfalten, bei den verschiedensten Beschäftigungen wie Billard oder Dart, proben mit einer eigenen Band, Infoveranstaltungen anschauen und sich selbst einbringen, Konzerte besuchen oder alternativ auf dem Gelände wohnen und leben und sich und seine Umwelt dabei kreativ selbst gestalten. Nun steht die Alge vor dem Aus, die Bewohner_innen bald auf der Straße und die Besucher_innen ohne Anlaufstelle in der Gegend da. So sind all diese Menschen, die sich einen alternativen und autonomen Rückzugsort vor 10 Jahren geschaffen haben nun wieder der monotonen und perspektivlosen Gegend und Gesellschaft ausgeliefert. Wir wollen euch mit diesem Aufruf dazu aufordern, dem entgegenzutreten und mit gemeinsamer Kraft für den Erhalt des Vereins Alge in Oschersleben zu kämpfen, auch wenn es sich dabei vielleicht nicht mehr um den jetzigen Standort der Alge in der Magdeburger Straße 36 handelt. Wir sind für ein libertäres und alternatives Wohn- und Lebensprojekt in Oschersleben und überall und wollen uns ein solches schaffen. Ein Projekt in dem Menschen, egal welcher Religion, Herkunft, Geschlecht oder sexueller Orientierung, friedlich und abseits des „normalen“ Alltags zusammen leben und ihre Zeit verbringen können, wo Infoveranstaltungen, Proberäume, Schlafplätze oder Konzerte für jeden offen stehen.

NN


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