Oldenburg: Demonstration für den Wagenplatz


Demonstration für den Wagenplatz in Oldenburg

Am Sa. 26.6.2010 demonstrierten in der Oldenburger Innenstadt ca. 200 Leute und 16 WohnLkws, Busse und Träckergespanne für den Erhalt des Wagenplatzes an seinem derzeitigen Standort "am Stau".

Der Wagenplatz, der sich seit 16 Jahren auf dem Grundstück des ehemaligen Schlachthofgeländes befindet, soll einem grössenwahnsinnigen Projekt weichen.

Auf einer Fläche von 10 ha soll die Vision einer "Wasserstadt" entstehen.

Kalte, grossformatige Architektur, nach dem Geschmack von Investoren und Eigentümern.

Versprochen werden hohe Renditen und ein "modernes, urbanes Quartier", durchzogen von Grachten, an denen Villen mit privaten Bootsanlegern stehen, gasäumt von zehntausend Quadratmetern Bürofläche und einer Reihe hochpreisiger Restaurants.

Eine Marina und ein "maritimes Kompetenzzentrum" sollen den Charakter des Viertels Prägen, ein 4-Sterne Hotel für Publikumsverkehr sorgen.
Zielgruppe sei, so Oberbürgermeister Gerd Schwandner, die "große, zukünftige Elite Oldenburgs".

Den Platz räumen sollen dafür u.a. die Oldtimerfreunde, die Containergalerie "Conga" und der Wagenplatz am Stau.

Pläne für die Wassserstadt gibt es seit 2005, der Oldenburger Stadtrat verabschiedete 2008, nach vielfältigem Protest der Wagenleute unter Druck geraten, folgenden Beschluss: "das Wohnen in Bauwagen, LKW und Bussen- wie es auf dem Wagenplatz (...) praktiziert wird- stellt eine akzeptierte Wohnform dar, die dauerhaft auf einem möglichst zentral gelegenen Gelände gesichert werden soll."

Trotzdem hällt die Stadt an der Vertreibung des Platzes für die Wasserstadt fest, ohne, dass für den derzeitigen Standort konkrete Bebaungspläne vorhanden wären und ohne, dass ein adäquates Ersatzgrundstück gefunden wäre.

Daher stand die Demonstration unter dem Motto "Luftschlössern weichen wir nicht".

An der Baustelle des zukünftigen "ECE- Centers", eines riesigen neuen Einkaufscenters mitten in der Stadt, wurde ein Banner "Recht auf Stadt für alle - Wasserstadt versenken! Wagenburg bleibt, wo sie will!" gespannt.

An einem zentralen Platz am Anfang der Fußgängerzone wies ein "Prediger" auf die Widersprüche des Projektes Wasserstadt und den Umgang der Stadt mit dem Wagenplatz hin und übergab der Stadt ein "Ersatzgrundstück" in Form eines Wagenplatzes auf einer 2x3m grossen Holzkiste mit dem Hinweis, die Stadt solle dies nehmen, das Grundstück des Oldenburger Wagenplatzes würden sie ohnehin nicht bekommen.

Solange kein schlüssiges Konzept mit konkreten Projekten für das Grundstück am Stau vorhanden sei, würde man den Platz auf keinen Fall verlassen.

Der Oldenburger Wagenplatz ist fester Beastandteil der Oldenburger Scene, ein Kultur- und Wohneprojekt, dass sich nicht ohne weiteres an einen anderen Ort verpflanzen lässt.

Die Demonstration war Höhepunkt des traditionellen 3 Tägigen Wagenplatzfestes mit Workshops, Konzerten, Flex-Rennen und Parties. Es waren Unterstützerinnen aus rund 15 Orten Deutschlands angereist um ihre Solidarität mit dem Oldenburger Platz zu bekunden.





















"Der beste Platz für Wagen ist immernoch der Stau"

Wagenburg in Oldenburg bleibt- wie und wo sie ist!


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