München: Hausbesetzung in der Landsbergerstrasse


Wohnst Du noch oder lebst Du schon ?

Münchens Wohnungsnotstand hat längst die Schmerzgrenze überschritten.

Den Verantwortlichen der Stadt sind in Sachen sozialer Wohnungsbau die „Hände gebunden“, deutsche Bahn AG trotz zahlreicher Versuche über die seit Jahren leerstehenden Häuser in München nicht verhandlungsbereit. Stattdessen immer teurere Mieten, immer mehr Einschränkungen und gerade für sozialbenachteiligte Minderheiten kaum eine Chance, sich selbst über das Wohnungsamt einen geeigneten und vor allem aber bezahlbaren Wohnraum zu beschaffen.

Was also tun , wenn sich nicht darüber reden lässt und sich derweil weitere hundertausend MünchnerInnen am Rande der Verzweiflung befinden, während vor aller Augen Landsbergerstrasse rauf und runter ein Gebäude nach dem Anderen vor sich hin verrottet ? Obdachlose werden unsanft verjagt und obwohl sich kein Mensch daran stören würde verbissen am Hausrecht festgehalten.

München, gerade bekannt auch als Medienhauptstadt und Technologie-Tal hat genug Geld dafür auszugeben, Industrielle anzuwerben, damit Herr Stoiber wieder Wahlkampfargumente bekommt. Eine Großbaustelle nach der anderen , meist „Büroflächen“ und Einkaufszentren und wenn Wohnflächen dann natürlich Eigentumswohnungen , mit dem speziellen „Design“, prägen der Zeiten das Stadtbild Münchens. Kaum ein soziales Wohnraumprojekt, keine Förderungen solcher, keine Subventionen. Nur sehr wenige Hauseigentümer nehmen selbst so gemachte Angebote hierfür nicht wahr.

Es dürfen keine weiteren Geschäfte mit den Grundbedürfnissen des Menschen gemacht werden und fordern alle Münchner BürgerInnen dazu auf, RobInHouse zu unterstützen !

Schluss mit Asbeutung und Gewinnspekulationen um grundsätzliche Lebensnotwendigkeiten !!!

---------------------------------------------------------- Wir können den Zustand so nicht länger hinnehmen !

Aufbruch für ein lebenswertes (und billiges!) München: Freiräume schaffen und die Schaffung unterstützen !

Die Gruppe Robin-House , bestehend aus StudentInnen, Angestellte/n, Selbstständige/n und KünstlerInnen setzten Zeichen: Erste Hausbesetzungsaktion motiviert zu mehr !

Es muss endlich reagiert werden ! Wenn nicht geredet werden kann, muss gehandelt werden und in bewusstwerdung des Grundrechts auf Wohnen dann eben dieser Freiraum auch aktiv erstritten !

Die sich Mitte September durch eine Demonstration für billigeren Wohnraum schon bemerkbar gemachte Gruppe Robin House , lässt Hoffen: Hunderte in München leerstehende Häuser warten auf Beachtung dieser.

Es muss dem Rest der HauseigentümerInnen bewusst werden, wie sehr sie den Menschen schaden. n München gibt es sehr wenig Freiräume die sich mit der Hamburger Bambule vergleichen lassen würden. Wenn schon dann die Domagkstrasse, deren Zukunft längst verplant in den Schubladen des Baumamts auf Veröffentlichung warten. Genauso schnell wird auch da dann erst der Knüppel räumen, bevor die Abrissbirne kommt.

Ob das nun das alte Backstage war , damals an der Donnersbergerbrücke hassgeliebter kommerzieller Subkulturschuppen, oder die Schenkerhäuser, ein an der Hackerbrücke hunderte alernative und kommerzielle Werkstätten behrbergendes altes Bahngebäude welches kurzerhand abgerissen worden ist, in München wird eben "saniert".

Die , die es sich leisten konnten hatten schnell Möglichkeiten gefunden. Die anderen, die unter dem "Schutz" der Kommerziellen dort eine Werkstatt oder Wohnraum beanspruchten, gingen seitdem leer aus.

Unter selbstverwaltete Kulturfläche verstehen eben Stadt und Bahn etwas anderes, als die Menschen, die für sich eine solche Selbstverwaltung fordern und denen diese HERREN offenbar nicht zutrauen diese zu aller Zufriedenheit zu realisieren. Diese HERREN machen sich noch nicht einmal die Mühe mit einem Menschen, der keinen Anzug mit Krawatte und einem Aktenkoffer voller "Angebote" daherkommt auch nur annähernd zu diskutieren.

Alternative Lebens-Freiräume werden systematisch verhindert

"Dank" einstiger F.J.Strausscher Einflüsse, wurde schon vor Jahren in München und Bayern ganz hart gegen emanzipatorische Projekte vorgenagen. Mit einer der Gründe, warum sich seit Ende der 80ér Jahre keine wirklich ernstzunehmende Struktur entwickeln konnte. Allen bekannte Vorhergehnsweisen bayerischer Polizeitrupps haben vielen Menschen unnötige Angst eingejagt.

"An der Wurzn muast das packn!" denkt sich da der bayerbewusste Bayerische Staat im Strausschen Geist und lässt es erst gar nicht dazu kommen denen , die er vorher geschickt verkriminalisiert hat jetzt auch noch einen "Tummelplatz" zu bieten.

Im Zeitalter des totalen Marktes bedarf es einer totalen Kontrolle

Menschen die es fertig bringen sollten ein von der Massenindustrie weitgehend unabhängiges Leben zu führen sind nicht erwünscht in einer Welt, die auf den Konsumenten aufbaut. Es soll mal Einer von der CSU gesagt haben: "Wenn ein Mensch sich nicht mehr nützlich in die Gesellschaft integrieren will, dann gehört der weg!" - Aha, was ist also nützlich ? Die Humane-Ressource , oder der "unnützliche" Mensch ?

Freiraum im Verständniss derer die hinter allem anderen eine Gefahr erkennen nur nicht in ihrem eigenen Handeln, besteht darin, als geführte "Nummer" von Versicherungen und Kreditinstituten zu funktionieren.

Die Domagkstrasse fällt

So, wie sich die Ereignisse verhalten, besteht keine wirklich gute Hoffnung, es sei denn , es ließe sich wieder über eine radikalere Note der Agitation diskutieren. So , wie es sich auch bei der Hamburger Bambule verhalten hat wird es sich überall verhalten, wo Staat meint "sanieren" zu müssen oder "kriminelle" Zustände verhindern.

Solange die Münchner Domagkstrasse besteht, kann München von sich auch behaupten über eine weitgehend selbstverwaltete Kulturfläche zu verfügen. Auch wenn sich die exakt auf dem selben Gelände mit dem BGS (JA: BundesGrenzSchutz) befindet, sind wir doch froh darüber das wir die noch haben. Sicher, auch hier ist nix mehr mit billigen Wohnen, längst hat da auch der "Mietteufel" Einzug erhalten und es wird ja auch "in Ruhe" gelassen, wenn sich Freiraum "geleistet" werden kann. Will sagen, auch durch die Nähe zum BGS, die haben es nämlich nicht weit.

FREIRÄUME AKTIV ERSTREITEN LEBENSFORMEN PRAKTISCH REALISIEREN

muenchen


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