| Hamburg: Hausbesetzung |
Presseerklärung
wir haben heute einige wohnungen in der talstr. 67 in hamburg besetzt. mit der aktion wollen wir auf die unhaltbaren zustaende in der talstrasse aufmerksam machen. die wohnungen werden seit jahren von der saga entmietet und dem verfall anheimgegeben, mit dem ziel, den abriss zu rechtfertigen. beim ankauf des grundstueckes durch die saga verpflichtete sich diese, sowohl die bausubstanz als auch die sozialvertraeglichkeit des mietpreises zu garantieren. deswegen gewährte ihr die stadt besonders guenstige kaufkonditionen. hier geschieht ein betrug an den mieterinnen, die seit jahren mit der miete eine sanierungspauschale entrichten muessen, ohne jemals die gegenleistung dafuer zu erhalten.
seit jahren engagiert sich die gruppe tal67 zusammen mit den mieterinnen fuer die schaffung eines wohnprojekts. wir streben ein zusammenleben als selbstverwaltete hausgemeinschaft an und sind als gruppe tal67 in st.pauli kulturell verankert und politisch aktiv. unser entschluss, das projekt umzusetzen, steht fest. die gruppe strebt eine sanierung unter oekologischen gesichtspunkten an. sie hat den erhalt der gebaeude und ihres urspruenglichen charakters als typische hamburger terrassenbauten zum ziel.
mehrmals wurden uns in den letzten jahren versprechungen von seiten der politisch verantwortlichen und der saga gemacht. der neue senat und die bezirksversammlung mitte haben mittlerweile den abriss der haeuser beschlossen, ohne vorher das gespraech mit den mieterinnen und der gruppe tal67 zu suchen.
daher muessen wir einsehen, daß wir einfach nur verarscht und hingehalten worden sind. deshalb haben wir uns jetzt zu der besetzung entschieden. wir wollen mit unserem widerstand den abriss und die damit einhergehende vertreibung verhindern.
zur kapitalismus und so ist an anderer stelle schon genug gesagt worden, daher fordern wir:
- den leerstand beenden - keine weitere vertreibung der mieterinnen - die durchaus bewohnbaren wohnungen vermieten - ruecknahme der abrissgenehmigung durch sie bezirksversammlung und verhandlungen mit der gruppe tal67 und den mieterinnen aufnehmen, wie der sanierungsbeirat empfiehlt - fuer die freie wahl der wohnform - talstraße bleibt - bauwagenplaetze bleiben auch - fuer eine utopie ohne namen
[squat!net]