Belebtes Polizeigelände in Frankfurt geräumt


....Fortsetzung der Repression gegen den Bauwagenplatz Rödelheim

Heute morgen um 7:30 wurde das von den BewohnerInnen des geräumten Bauwagenplatzes Rödelheim belebte ehemalige Polizeiwerkstatt und -Tankstelle geräumt. Ohne jegliche Möglichkeit, das Gelände freiwillig zu verlassen, wurden die BeleberInnen verhaftet und die Wägen beschlagnahmt. Unter den Verhafteten ist ein einjähriges Kind. Das Gerede der Polizei, kein Interesse an einer Räumung zu haben, stellte sich wieder einmal als Täuschung heraus.

Die BewohnerInnen des Wagenplatzes werden kriminalisiert. Mit dem absurden Vorwurf des Landfriedensbruchs sollen friedliche Menschen zur Gefahr für die Stadt gestempelt werden. Durch Gewahrsamnahme und erkennungsdienstliche Behandlung sollen die BewohnerInnen eingeschüchtert und jeglicher Protest sofort kontrolliert und unterbunden werden. Jede Form von alternativen Projekten oder von Protest gegen die Stadtpolitik wird repressiv bekämpft.

Am Sonntag wurde das Gelände in Stand gesetzt. Es wurde von den neuen BewohnerInnen mit Volxküche, Diskussionsveranstaltungen und Musik belebt. Das seit über einem Jahr nicht genutzte Gelände füllte sich mit Menschen, die dort zusammen ihre Ideen umsetzten. Die Belebung fand völlig friedlich und mit großer Rücksichtnahme auf die NachbarInnen statt. Viele AnwohnerInnen kamen vorbei und zeigten ihre Solidarität mit Kaffee, Spenden und aufbauenden Worten.

Durch die Räumung wird die repressive Stadtpolitik fortgesetzt. Das Gelände gehört der ABG-Holding und der FAAG-Holding. Beides sind privatisierte städtische Wohnungsbaugesellschaften, die schon in den vergangenen Jahren alternative Wohnprojekte kompromisslos räumen ließen. Die Stadt soll nur aus glitzernden Eigentumswohungen und Nobelbüros bestehen. Alle, die das nicht wollen und sich nicht leisten können, werden an den Rand gedrängt.

Den BauwäglerInnen geht es darum, einen Platz zu finden, in dem sie alternative Lebensformen umsetzen können. Auf das Gelände an der Ginnheimer Landstraße sollen Wohnungen gebaut werden. Auch diese können sich nur bestimmte Leute leisten. Mit der Belebung des Geländes sollte gezeigt werden, dass auch Menschen mit wenig Geld viele Ideen für ein schöneres Leben haben. Die Belebung des Geländes richtete sich nicht gegen den Bau der Wohnungen. Das Bauwagenprojekt braucht einen neuen Platz und es gibt viele Plätze in der Stadt, die von den BewohnerInnen der Stadt ganz anders genutzt werden könnten.

Mit der Räumung und Beschlagnahmung der Wägen soll das Bauwagenprojekt zerschlagen werden und handlungsunfähig gemacht werden. Aber wir geben nicht auf. Wir wohnen jetzt überall. Unser Zug durch die Stadt geht weiter. Infos an der Bockenheimer Warte und über 0178/8109714 oder einfach hinkommen.

Wir fordern die sofortige Freilassung der BeleberInnen und die sofortige Herausgabe der Wagen.

Unterstützt den Wagenplatz Rödelheim: Ruft Sie bei der Stadt an und protestiert gegen die Repression gegen das Projekt. Tel.: 069 / 212 33333 Faxt an das Polizeipräsidium, um gegen die Verhaftungen zu protestieren. Fax: 069 / 80 80 8 Schickt eine email an das Büro von Petra Roth: buergerbuero-oberbuergermeisterin@stadt-frankfurt.de

euer Wagenplatz im Exil


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