Ex-Steffi in Karlsruhe von Räumung bedroht


Am 11.2. Bundesweite Demo in Karlsruhe

Seit heute, 1.2.2006, ist das sozio-kulturelle Zentrum "ExSteffi" inKarlsruhe wieder besetzt. Am 31.1.06 endete der vor 1.5 Jahrengeschlossene Vergleich zwischen der Stadt Karlsruhe und denBewohnerInnnen des Hauses. Vor 1.5 Jahren lief die Nutzungsvereinbarung über die ehemaligeBahn-Kantine hinterm Hauptbahnhof aus. Unter dem Druck der drohendenRäumung entschlossen sich die 25 BewohnerInnen gemeinsam mit denzahlreichen NutzerInnen eine vorübergehende Duldung zu unterschreiben.Diese endete nun am 31.1. Trotz mehrerer Gespräche mit Vertretern der Stadt, vielenUnterstützungserklärungen von befreundeteten Projekten, Gruppen, Initiativen und den Vermittlungsversuchen verschiedener Parteien,lies sich diese Situation nicht verhindern. Auch zwei Mitglieder des Bundestages erreichten nichts in ihren Versuchen, dieVerantwortlichen der Stadt zur Vernunft zu bringen. Nun steht einer derletzten selbstverwalteten Freiräume vor dem Aus. Und das ohne Grund. Das Gelände hinterm Hauptbahnhof, auf dem die Ex-Steffi steht, wirdschon seit Jahren von der Stadt als Filetstückbezeichnet. Doch trotz aller Bemühung, der letzten 15 Jahren, konnte esbis jetzt nicht an einen Investor verkauft werden. Zur Zeit existiertnicht nur die Ex-Steffi auf dem Areal, sondern es gibt es wohnen undArbeiten auch über 60 Künstlerinnen in den restlichen Gebäuden.Ungeachtet dieser Umstände erteilte die Stadt den Interessen der jetzigen NutzerInnen des Areals immer wieder Absagen. Sie ging nie aufdie Kaufangebote der BewohnerInnen der Ex Steffi ein, und auch demgemeinsamen Projekt Kulturoase,welches von der Ex-Steffi, verschiedenen KünstlerInnen undanderen Initiativen getragen wurde, wurden immer nur Absagenentgegengebracht, Aktuelles:Aktionstage vom 8.2.-12.2. vielleicht open end. "Gegen die drohendeRäumung der Exsteffi." Ab dem 1.2. werden ganz viele Leute im Haus gebraucht. Also kommtvorbei und unterstüzt die Ex Steffi. Am 11.2. Bundesweite Demo in Karlsruhe

Seit heute, 1.2.2006, ist das sozio-kulturelle Zentrum "ExSteffi" inKarlsruhe wieder besetzt. Am 31.1.06 endete der vor 1.5 Jahrengeschlossene Vergleich zwischen der Stadt Karlsruhe und denBewohnerInnnen des Hauses. Vor 1.5 Jahren lief die Nutzungsvereinbarung über die ehemaligeBahn-Kantine hinterm Hauptbahnhof aus. Unter dem Druck der drohendenRäumung entschlossen sich die 25 BewohnerInnen gemeinsam mit denzahlreichen NutzerInnen eine vorübergehende Duldung zu unterschreiben.Diese endete nun am 31.1. Trotz mehrerer Gespräche mit Vertretern der Stadt, vielenUnterstützungserklärungen von befreundeteten Projekten, Gruppen, Initiativen und den Vermittlungsversuchen verschiedenerParteien,lies sich diese Situation nicht verhindern. Auch zwei Mitglieder des Bundestages erreichten nichts in ihren Versuchen, dieVerantwortlichen der Stadt zur Vernunft zu bringen. Nun steht einer derletzten selbstverwalteten Freiräume vor dem Aus. Und das ohne Grund. Das Gelände hinterm Hauptbahnhof, auf dem die Ex-Steffi steht, wirdschon seit Jahren von der Stadt als Filetstückbezeichnet. Doch trotz aller Bemühung, der letzten 15 Jahren, konnte esbis jetzt nicht an einen Investor verkauft werden. Zur Zeit existiertnicht nur die Ex-Steffi auf dem Areal, sondern es gibt es wohnen undArbeiten auch über 60 Künstlerinnen in den restlichen Gebäuden.Ungeachtet dieser Umstände erteilte die Stadt den Interessen der jetzigen NutzerInnen des Areals immer wieder Absagen. Sie ging nie aufdie Kaufangebote der BewohnerInnen der Ex Steffi ein, und auch demgemeinsamen Projekt Kulturoase,welches von der Ex-Steffi, verschiedenen KünstlerInnen undanderen Initiativen getragen wurde, wurden immer nur Absagenentgegengebracht,

Geschichte Die Ex Steffi war das Ersatzobjekt für die 1997 geräumte Steffi, einseit 1990 besetztes Haus, in der Stephanienstr. in Karlsruhe. Schondamals gab es eine merkbare Verkleinerung. Wohnten in dem Haus in derStephanienstr. noch über 60 Menschen, so bot das neue Domizil hintermHauptbahnhof nur noch Platz für 25. Trotzdem wurde damals das Angebotangenommen, um nicht einen der wenigen Orte in Karlsruhe, die Platzboten für Politik und Kultur von unten, zu verlieren. Außerdem gab esdie Option, nach dem Auszug der Hochschule für Gestaltung aus der einenHälfte der Schwarzwaldstr.79, diese Räume zu übernehmen. Dies wurdejedenfalls von der Stadt so formuliert und auch sehr schwammig imVertrag festgehalten. Doch trotz diese Zusicherung, wurden die Räume imSeitenflügel, nach Auszug der HFG, versperrt. Im Laufe der letztenJahre gab es immer wieder Versuche diese Räume sich anzueignen. Dochall die Versuche wurden von einem großem Polizeiaufgebot beendet undder letzte endete mit der völligen Zerstörung und Unbewohnbarmachungder Räume im Seitenflügel.

Im September 2000 wurde der Mietvertrag mit dem Verein SelbstbestimmtLeben e.V. von Seiten der Stadt noch um weitere drei Jahre verlängert.Doch im September 2003 dann nicht mehr. Ganz im Gegenteil, die Stadtstrengte ein Räumungsklage gegen den Verein an. Kurze Zeit gab esVerhandlungen über eine Alternative für das Projekt, doch dann wurdendie Verhandlungen von Seiten der Stadt abgebrochen. Durch einengerichtlichen Vergleich konnte dann ein Räumungsaufschub bis EndeJanuar 2006 erreicht werden. Diesen Aufschub nutzen die BewohnerInnenund NutzerInnen des Hauses, um Möglichkeiten zum Erhalt des Projekteszu entwickeln. Sei es durch den Kauf des Gebäudes hinterm Hauptbahnhof,mit Hilfe des Mietshäuser Syndikats, oder durch das entwickeln vonkompletten Nutzungskonzepten für das Areal Hbf Süd, sollte dieVertreibung des Projektes verhindert werden.

Kulturoase In den letzten 10 Jahren ist auf dem Gelände hinterm KarlsruherHauptbahnhof, ein einzigartiger Freiraum entstanden. Insgesamtca. 60-80 Personen setzen hier ein alternatives Kulturverständnis indie Tat um. In den sechs z.T. denkmalgeschützten Gebäuden befinden sichetwa 25 Künstler-Ateliers und die Ex-Steffi. Das 7000 qm große Geländesoll jetzt teilweise abgerissen werden, so will es zumindest dieStadtverwaltung und so ist die bisherige Planung, die ohne die hieransässigen aktiven Kunst- und Kulturschaffenden gemacht worden ist.Kaum zu glauben daß dieser großartige Freiraum ohne Not zerstört werdensoll. Die Stadt Karlsruhe plant den sogenannten "Time-Park", und suchtfür diesen mittlerweile schon seit Jahrzehnten erfolglos einenInvestor. Obwohl es keine konkreten Baupläne gibt, will dieStadtverwaltung die Häuser jetzt "vorsorglich" abreißen. Dabei machtdie Kulturoase nur einen kleinen Teil des Gesamtareals aus, der größteTeil liegt seit Jahrzehnten brach. Damit dies nicht so bleibt, schlugdie Initiative Kulturoase eine etwas kleinere Lösung vor: Der Time-Parkwird um 15% verkleinert, und beides könnte auf Dauer nebeneinanderrealisiert werden.

Und jetzt? Doch auch dieser Idee wurde eine Absage war erteilt. Seit klarist, daß ein Verbleib auf dem Gelände hinterm Hauptbahnhof mehr alsunwahrscheinlich ist, sind die BewohnerInnen und NutzerInnen derEx-Steffi auf der Suche nach Ersatzobjekten, dies allerdings ohne Hilfeder Stadt. Und dies ist auch besser so, wie ein Vorfall Anfang JanuarZeigt. Auf Angebot der Stadt wurde eine Halle im Rheinhafen besichtigt,doch schon abends fand am selben Ort ein NeoNaziKonzert statt, welchesvon der Polizeiaufgelöst wurde. Die einzigste Unterstützung, die dieBewohnerInnen von der Stadt jetzt noch erwarten ist, ein Aufschub derRäumung bis eine Alternative für das Projekt Ex-Steffi, und das heißtWohnen, Leben, Politik, Kultur und vieles mehr, gefunden ist.

[squat!net]


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