Geldregen in der Altstadt
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Die Passanten staunten nicht schlecht, als sie gestern um 12 Uhr durch die Münstergasse gingen: Es regnete Geld. Dadaisten warfen Einfranken-Stücke im Wert von angeblich tausend Franken aus den Fenstern des ehemaligen Cabaret Voltaire. Es gilt als Geburtsstätte der Kunstform Dadaismus, die nach dem Ersten
Weltkrieg in Zürich entstanden war. Vor drei Wochen haben
Dadaismus-Anhänger dieses Haus besetzt und darin ein Museum
eingerichtet. Mit dieser «Fensterausschüttung»
wollen sie auf die Sammelaktion für den Erhalt des geschichtsträchtigen Gebäudes aufmerksam machen. «Ausserdem bedeutet uns Geld nichts», sagte Dadaist Cardinal Lager zu 20 Minuten.
Die Liegenschaft gehört der Rentenanstalt, die darin
Anfang April eine Apotheke und Wohnungen bauen will. Bis Ende
März sammeln die Hausbesetzer nun Geld, um das Gebäude
der Rentenanstalt abzukaufen. Genügt der gesammelte Betrag
der Besitzerin nicht, wollen die Dadaisten ihr ganzes Stiftungsvermögen am 1. April in Form von 10-Franken-Noten aus dem Fenster werfen - von mehreren zehntausend Franken ist die Rede. Dabei handle es sich nicht um einen April-Scherz, betonten die Initianten.
Markus Fleischli, 20 Min, Umsonstzeitung
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