Dada-Haus geräumt


Wie die Zürcher Stadtpolizei mitteilte, wurde den Hausbesetzern eine Frist bis 8 Uhr gesetzt, um das Dada-Haus zu verlassen. Rund 60 Personen, die sich noch in der besetzten Liegenschaft an der Münstergasse 26 aufhielten, gingen daraufhin freiwillig aus dem Haus. Ein Mann weigerte sich jedoch aus dem Haus zu kommen und bewarf die Beamten der Stadtpolizei mit Gegenständen. Er wurde zur Überprüfung festgenommen und auf eine Polizeiwache geführt. Noch am Ostermontag hatten die Hausbesetzer angekündigt, sie würden das Gebäude nicht freiwillig verlassen und sich gegen eine polizeiliche Räumung zur Wehr setzen.

Die Dadaisten hatten in dem besetzten Haus ein provisorisches Dada-Museum eingerichtet und in den letzten Wochen mit diversen Aktionen für Aufsehen gesorgt. Sie verlangen, dass das geschichtsträchtige Haus der dadaistischen Kultur gewidmet werden soll. Die Rentenanstalt als Besitzerin indes will dort unter anderem Wohnungen einrichten.

Trotz der Räumung und den begonnenen Sanierungsarbeiten ist das Anliegen der Dadaisten noch nicht vom Tisch. Wie die Stadt Zürich und die Rentenanstalt letzte Woche mitteilten, wolle man nach Möglichkeiten für eine kulturelle Nutzung des Erdgeschosses und des 1. Obergeschosses suchen. Die Stadt Zürich muss hierfür bis Ende April ein Konzept vorlegen.

Wie die Stadtpolizei weiter mitteilte, haben inzwischen die Bauarbeiten im Dada-Haus begonnen.

tagesanzeiger, Zürich, 3. April 2002


zurück zur Hauptseite