Demo für den Erhalt des AJZ-Chemnitz am 25.4. 2002


Demo für den Erhalt des AJZ-Chemnitz am 25.4. 2002

von AJZ Chemnitz - 22.04.2002 20:59

Am 25.04.02 mobilisiert das Alternativen Jugendzentrum Chemnitz gegen die geplanten Einsparungen in der offenen Kinder und Jugendarbeit der Stadt Chemnitz. Wenn die Stadt die geplanten Einsparungen beschließt, ist nicht nur das einzige Kinder- und Jugendzentrum der Stadt in seiner Existenz gefährdet, vielmehr würde eine Beschlussfassung die Existenz zahlreicher freier Träger der Jugendarbeit in Frage stellen - dies wird gewollt oder ungewollt das Ende einer selbstbestimmten alternativen Jugendkultur in Chemnitz sein. Der Demonstrationszug trifft sich um 15:00 Uhr vor dem ajz und tritt gegen 16:00 Uhr seinen Marsch in Richtung Rathaus an - unter dem Motto: ?Sie wollen uns auf der Straße,... geben wir´s ihnen!?

Aufruf zur Demonstration gegen den Sparhaushalt der Stadt Chemnitz am 25.4.2002

Am 25.04.02 mobilisiert das Alternativen Jugendzentrum Chemnitz gegen die geplanten Einsparungen in der offenen Kinder und Jugendarbeit der Stadt Chemnitz. Wenn die Stadt die geplanten Einsparungen beschließt, ist nicht nur das einzige Kinder- und Jugendzentrum der Stadt in seiner Existenz gefährdet, vielmehr würde eine Beschlussfassung die Existenz zahlreicher freier Träger der Jugendarbeit in Frage stellen - dies wird gewollt oder ungewollt das Ende einer selbstbestimmten alternativen Jugendkultur in Chemnitz sein. Der Demonstrationszug trifft sich um 15:00 Uhr vor dem ajz und tritt gegen 16:00 Uhr seinen Marsch in Richtung Rathaus an - unter dem Motto: ?Sie wollen uns auf der Straße,... geben wir´s ihnen!?

Erklärung:

Am 30.04.02 wird der Jugendhilfeausschuss über die Zukunft der freien Träger der Jugendarbeit für die Stadt Chemnitz entscheiden. Aus den neuen Förderrichtlinien des Landes Sachsen ergeben sich für die Stadt Chemnitz einschneidende Veränderungen. Für das Amt für Jugend und Familie bedeutet dies, gefolgsamer Erfüllungsgehilfe für allgemeine Einsparungszwänge zu sein. Dabei wird der ?Schwarze Peter? wieder einmal den freien Trägern zugespielt und das Jugendamt schiebt eigene Verantwortung weit von sich... Uns stellt sich dabei die Hauptfrage: Was will die Stadt Chemnitz mit dieser Politik eigentlich erreichen? Sind Projekte, wie ?Soziale Stadt? oder Landesinitiativen gegen Rechts nur Makulatur?! Die Stadt provoziert bewusst oder unbewusst soziale Brennpunkte. Sie unterschätzt die Arbeit des Hauses ?ajz e.V.? zur Bewahrung des sozialen Friedens und die Etablierung demokratischer Umgangsformen unter jungen Menschen für die Stadt. Es gibt genügend Warnungen aus anderen sächsischen Regionen mit der Problematik der ?national befreiten Zonen?? Das Jugendamt reduziert das ajz noch immer auf die Betreuung sozialer Randgruppen. Neben der sozialpädagogischen Arbeit des Hauses, als kompetenter Berater und Helfer so genannter ?Randgruppen? , werden wesentliche Aktivitäten des Hauses in jugendkultureller und jugendpolitischer Arbeit von Seiten des Jugendamtes ausgeblendet. Das ?ajz? ist in der Region Chemnitz das einzige Haus diesen Charakters und in seiner Größe wohl auch deutschlandweit mit seinen zahlreichen ehrenamtlich durchgeführten Projekten und Angeboten in die Kategorie ?besonders schützenswert? einzuordnen. Ein Haus, in dem junge Leute selbstverwaltet und selbstbestimmt Veranstaltungen organisieren, Kinoveranstaltungen durchführen, die komplette Gastronomie selbst organisieren, antifaschistische und antirassistische Schülerprojekte initiieren und einiges andere mehr...- ohne dabei das so genannte ?Klientel? zu instrumentalisieren ? darf nicht sterben. Wahrscheinlich ist es ein stückweit auch dieser präventiven Arbeit zu verdanken, dass es in Chemnitz bisher keine Pogrome gegen ausländische Mitbürger, wie in diversen anderen sächsischen Kleinstädten gegeben hat. Bei steigender Belastung der Bürger - siehe Erhöhung der Abgaben - ist nicht zu verstehen, wie Sozialleistungen, welche ein gesundes Gemeinwesen einer Stadt für seine Bürger zu erbringen hat, Jahr für Jahr zusammengestrichen werden und dabei Prestigeobjekte für das Wirken eines Bürgermeisters Millionenbeträge zugesprochen werden.

Die alternative Kultur in Chemnitz hat mit dem ajz einen eigenen Anlaufpunkt, dies trägt Wohl oder Übel auch zum sozialen Frieden einer Stadt bei. Wenn die Stadt Zustände wie Anfang der 90ziger Jahre wünscht, wo Massenschlägereien Freitag- und Samstagabend die Zentralhaltestelle lahm legten oder Hausbesetzungen für ein selbstverwaltetes Jugendzentrum auf der Tagesordnung standen, muss sie ihren Sparkurs weiterfahren. Wenn nicht muss sie endlich Farbe bekennen und einsehen, dass Prävention und Freiräume auf Dauer billiger und stressfreier sind. Wo wir schon mal vom Geld reden: Es geht nicht um neue Stellen und nicht um zusätzliche Millionen, wie beim Prestigeobjekt ?Industriemuseum?. Es geht um "Peanuts" für Betriebs- und Sachkosten; damit es weitergehen kann.

Eingespart haben wir,... jetzt ist die Luft raus.

Widerstand beginnt auf der Straße!

Für autonome Freiräume in Chemnitz und überall!

Kommt zahlreich!

AJZ-Chemnitz

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