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Wir haben am Samstag den 16.02.02 die alte Villa in der Parkallee Nr. 5 besetzt! Wir haben sie uns genommen, weil wir nicht zulassen wollen, da\337 Wohnraum mutwillig dem Verfall \374berlassen wird. Das Haus in der Parkallee steht nun seit Jahren leer. Trotz mehrfacher Versuche mit den Ex-Eigent\374merInnen, Familie Plebuch, \374ber eine m\366gliche Nutzung des Hauses zu verhandeln, dauert dieser Zustand an. Mittlerweile hat Familie Plebuch das Haus und Grundst\374ck an die Weser-Wohnbau GmbH verkauft. Die Villa soll abgerissen und durch ein kaltes, gesichtloses B\374rogeb\344ude Villa soll abgerissen und durch ein kaltes, gesichtloses B\374rogeb\344ude ersetzt werden. Schlimmer noch: obwohl das Haus eine v\366llig intakte Bausubstanz hat, wurden schon sanit\344re Anlagen, Treppen, Fu\337b\366den und vieles mehr zum Teil v\366llig zerst\366rt oder besch\344digt. Das wollen wir jetzt \344ndern.
Was wir schon gemacht haben und noch tun werden: Am Samstag haben wir bis in den fr\374hen nachmittag mit Polizei und Ex-Eigent\374mer verhandelt. Die Weser Wohnbau GmbH war zu dieser Zeit nicht zu erreichen. Die Polizei zog sich dann gegen 14.00 Uhr zur\374ck, so da\337 wir endlich mit den n\366tigsten Instandsetzungsma\337nahmen beginnen konnten. Gegen abend hatte die die erste Etage wieder Fu\337boden, eine Gasheizung sorgte f\374r etwas W\344rme, das Treppenhaus war abgesichert, es gab sanit\344re Anlagen und der Zugang zum Haus war von M\374ll befreit. Am Samstag abend gab es dann eine Volxk\374che f\374r Unterst\374tzerInnen und BesetzerInnen. Zwischendurch waren etliche VertreterInnen der Presse zu Besuch um sich zu informieren. Am Sonntag morgen kamen etwa 60 Menschen in und vor dem Haus zum gemeinsamen Fr\374hst\374ck zusammen. Danach wurde diskutiert, wie wir jetzt am besten weiter machen. Heute, Montag den 18.02.02 befinden wir uns auf dem Weg zur Weser-Wohnbau GmbH am Osterdeich 18. Wir wollen dort mit den BesitzerInnen \374ber eine weitere Nutzung des Hauses verhandeln. Da wir in den letzten zwei Tagen schon damit begonnen haben das Haus von innen wieder bewohnbar zu machen, werden wir uns nicht durch fadenscheinige Argumente umstimmen lassen. Wir haben es satt mit anzusehen, wie in Bremen ein sch\366nes, altes Haus nach dem anderen dem Verfall \374berlassen und dann abgerissen wird.
Was wir eigentlich wollen: Wir sind der Meinung, da\337 Wohnraum ein elementares Menschenrecht ist und f\374r alle bezahlbar sein mu\337. In unserer Gesellschaft ist es aber so, +da\337 sich viele geradenoch eine Wohnung leisten k\366nnen. Nicht selten sind diese dann auch noch in einem katastrophalen Zustand. Bessergestellte dagegen k\366nnen sich ohne weiteres eine gr\366\337ere, bessere und meist auch ges\374ndere Wohnung leisten. Anstatt also leerstehende Geb\344ude (von denen es in Bremen viele gibt - zum Beispiel die Schule in der Lothringer Str. oder das alte Saturn Hansa Geb\344ude) als g\374nstigen Wohnraum herzugeben, ist es der kapitalistischen Logik zufolge aber profitabler, diese auch ist es der kapitalistischen Logik zufolge aber profitabler, diese auch weiterhin jahrelang leerstehen zu lassen. Verwertungs- und Profitinteressen stehen auch hier, wie immer an erster Stelle. Zu hoffen, da\337 sich daran etwas \344ndert k\366nnen wir lange! Deshalb haben wir das Haus in der Parkallee einfach besetzt und damit einen Schritt in die richtige Richtung getan: Wir schaffen uns die M\366glichkeit, unser Leben, unseren Alltag wieder ein St\374ckweit nach unseren Bed\374rfnissen und Interessen zu gestalten, anstatt im Sinne des Systems einfach nur zu funktionieren. Als eine Gruppe von Menschen aus verschiedenen Altersgruppen, unter anderem Azubis und StudentInnen, die k\374nstlerisch und kulturell t\344tig sind, bietet das Haus f\374r uns viele M\366glichkeiten. Es gibt Wohnraum f\374retwa 10 Personen. Leute, denen eine Wohnung auf dem normalen Wohnungsmarkt zu teuer ist, oder die einfach Lust auf Zusammenleben haben, k\366nnen hier gemeinschaftlich das Haus wiederbeleben und nutzen. Au\337erdem gibt es gen\374gend Platz f\374r Werkst\344tten und +Veranstaltungsr\344ume, die von uns und NachbarInnen genutzt werden k\366nnten. Da\337 wir dabei auf Unkommerzialit\344t h\366chsten Wert legen, versteht sich von selbst.
Zum Abschlu\337: : Wir wissen nicht, wie die Verhandlungen mit der Weser-Wohnbau GmbH verlaufen. Klar ist aber: Wir wollen in der Parkallee Nr. 5 weiter leben! Deshalb brauchen wir Unterst\374tzung. Wir brauchen Menschen die uns helfen das Haus wieder fit zu machen, wir brauchen Werkzeug, Material, Material, Material. Wir freuen uns \374ber Menschen die uns besuchen, uns ihre Solidarit\344t zeigen und einen Kaffee mit uns trinken. Also, kommt vorbei - schaut was heute noch m\366glich ist - und setzt euch ein, da\337 wir hier drin bleiben k\366nnen!
Familie B. Setzer (Achtung, neue Adresse da Umzug - Salz & Brot an: Parkallee 5 - 28209 Bremen)
[squat!net]