Worum geht es hier eigentlich? |
Wir haben heute am 11.10.02 den Häuserkomplex Neustadtswall 60 A, Hohentorstraße 77 A und Große Sortilienstraße 61 A besetzt. Der Häuserkomplex bietet Wohnraum für ca. 20 Personen, denen eine Wohnung auf dem normalen Wohnungsmarkt zu teuer ist, oder +die einfach Lust haben zusammen zu leben. Außerdem gibt es genügend Platz für Werkstätten und Veranstaltungsräume, die von +uns und den NachbarInnen genutzt werden können.
Unser Ziel ist die Schaffung von erschwinglichem Wohn- und Kulturraum. Selbstbestimmtes Leben bedeutet für uns, Raum zu +schaffen für politische und kulturelle Veranstaltungen, die sich nicht an Profit orientieren. Das heißt auch zusammen zu +leben und so die Möglichkeit durch gegenseitige Unterstützung mehr Raum und Zeit für eigene Ideen und Alltagsgestaltung zu +haben.
Es hat sich gezeigt, daß Hausbesetzungen und die sozialen Kämpfe die damit verbunden sind nicht ein Relikt der 80er Jahre +sind, sondern auch heute noch ein legitimes Mittel zum Erkämpfen von Freiräumen darstellen. Wir, HausbesetzerInnen, +SchülerInnen, Arbeitslose, Auszubildende, StudentInnen, KünstlerInnen und andere wollen uns offensiv für unsere Wünsche, +Ideen und Ziele einsetzen.
Unser Meinung nach gibt es schöneres als die Vorstellung täglich 8 Stunden arbeiten zu gehen, um dadurch lediglich Miete und +Konsumgüter finanzieren zu können und ein braves Kleinfamiliendasein in einer 3-Zimmerwohnung zu führen. Im Lande Bremen verfolgen Politik und Wirtschaft ein Wohn-, Lebens und Arbeitskonzept, das für die besserverdienende Schicht +wie gemacht ist. Auf der Strecke bleiben all jene, die nicht soviel Geld für teuren Wohnraum in bester Lage haben, die einen +Space-Park unwichtig finden oder einfach jung sind und sich vor ihren geschlossenen Freizeitheimen die Füße abfrieren.
Wir lassen uns von diesen Umständen nicht entmutigen! Es gab in Bremen in den letzten Jahren viele Aktionen und +Demonstrationen die Freiräume thematisierten, für antikapitalistische und globale Bewegungen warben, oder dem rassistischem +und sexistischem Mainstream etwas entgegen setzen.
Für die Schaffung und den Erhalt selbstbestimmter Räume! Keine weiteren Kürzungen im Jugend-, Sozial- und Kulturbereich! Gegen die kapitalistische Verwertungslogik Häuser besetzen - Zentren schaffen!
Familie S. Quatter
[squat!net]