VIVA Bambule !! Wagenplätze bleiben !!!


Viva Bambule – Wagenplätze bleiben !!! Selbstbestimmte Projekte verteidigen !

Am 04.11.02 um 7.30 Uhr wurde der seit zehn Jahren bestehende Hamburger Bauwagenplatz Bambule geräumt. Aufgrund eines riesigen Polizeiaufgebotes, gelang es den BewohnerInnen leider nicht, den Platz erfolgreich zu verteidigen. Nach zwei Stunden verliessen die BewohnerInnen in Form einer Spontandemo geschlossen das Gelände. Ein massives Polizeiaufgebot riegelte das Karoviertel ab. Die friedliche Spontandemo ging durch die Hamburger Innenstadt zur Universität, um einer Einladung des AStA´s zu einer Zwischenkundgebung auf dem Unigelände zu folgen. Drei Fahrzeugen gelang es auf das Unigelände zu fahren, der Demonstrationszug und die anderen Wagen wurden vor dem Campus festgesetzt. Nach einem mehrstündigen Polizeikessel konnten die Wagen auf einen Autohof in Hammerbrook fahren. Da der Pächter, sie aber dort nicht haben wollte, wurden sie von der Polizei erneut eingekesselt und nach Harburg, in eine Hundehalle eskortiert, wo sie die Nacht verbrachten. Noch am selben Abend gab es eine Spontandemo in Altona mit 1000 Leuten, die am Ende von der Polizei mit Wasserwerfern angegriffen wurde. Am darauf folgenden Morgen, wurden die Wagen aus der Hundehalle beschlagnahmt und die Leute dem Wohnungsamt zwangsvorgeführt. Dem ganzen folgten mehrere Demos, die allerdings fast immer von der Polizei mit Einschränkungen belegt oder verhindert wurden. In den Tagen während und nach der Räumung wurden etliche Platzverweise und für die Bambulistas und ihre Wagen Stadtverbot erteilt.

Der rechtspopulistische Senat hofft damit das „Problem“ Bambule, vom Hals zu haben und erklärt die Räumung zum Modellprojekt für zukünftige Auseinandersetzungen. Bis 2006 sollen nach Meinung des Bürgerblocks alle Wagenplätze in Hamburg geräumt sein. Die Stadt wird auf Linie gebracht. Nicht nur die Wagenplätze sollen dabei verschwinden. Der Wahn nach Recht und Ordnung richtet sich gegen die Drogenszene und vermeintliche schwarze Dealer ebenso wie gegen Obdachlose, Flüchtlinge oder soziale Projekte. Der Senat versucht seine Vorstellung von Gesellschaft als Norm für alle durchzusetzen .

Bundesweite Demo in Hamburg 16.11.02 13 Uhr Hachmannplatz

Aktuelle Situation in Berlin

Auch in Berlin sieht die Lage für Bauwagenplätze und andere Projekte alles andere als rosig aus. So soll die Wagenburg Schwarzer Kanal das Grundstück an der Köpenicker Straße 54 in Mitte schon wieder verlassen, nachdem sie bereits vor zwei Monaten ihren alten Platz an der Schillingbrücke wegen dem Neubau ver.di´s räumen mussten. Die neuen "NachbarInnen" das DAZ = Deutsches Architekten Zentrum wollen sich nicht so recht mit den BewohnerInnen anfreunden - so versuchten einige eifrige MitarbeiterInnen schon den Umzug der Wagen-burg durch verbale Unfreundlichkeiten und Durchfahrverbote zu verhindern. Mittlerweile geht das DAZ auch gerichtlich gegen den schwarzen Kanal vor. Aktuell haben die WagenburglerInnen eine neue Räumungsklage erhalten, die ihnen eine Räumungsfrist bis zum 30. April 2003 vorschreibt. Interessanterweise plante das DAZ den ver.di Neubau. Auch für andere Bauwagenplätze wie z.B. den Kinderbauernhof oder die Laster & Hängerburg ist die Zukunft unklar. Aber nicht nur Wagenplätze sind davon betroffen, sondern auch Wohn-, Kultur- und Sozialprojekte sind von Räumungen oder Sparmassnahmen bedroht.

Unsere Antwort heißt : Widerstand

Wir verstehen das Leben im Wagen nicht nur als Wohnform. Wagenplätze sind für uns wie Wohnprojekte, soziale Zentren oder Initiativen, der Versuch sich nicht mit den bestehenden Verhältnissen abzufinden, sondern nach Veränderungen zu suchen. Wir verstehen selbstbestimmte Projekte als Schritte der Kommunikation und als Plattformen für unseren Widerstand gegen eine Politik der Ausgrenzung, Vereinzelung und Vertreibung.

Wir lassen uns nicht vertreiben, Bambule überall !!!!

Demo 11.11.02 15.°° Friedrichstr. / Unter den Linden

V. i.S.d.P : B. Ambule Vorwerkstr. 110 20357 HH

[squat!net]


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