Zusammenfassung der Soli-Demo in Berlin unn


Berlin: 150 bei Demonstration für Hamburger Wagenburg

Seit 16.00Uhr demonstrieren in Berlin-Mitte etwa 150 (+/- 10) Wagenburgler und UntertstützerInnen (incl.9 Fahrzeugen/Wohnwagen) gegen die Räumung der Hamburger Wagenburg "Bambule" durch den rechten Hamburger Senat.

Begleitet wird die Demonstration von einer Hunderschaft Polizei, die mit Räumpanzer und Blaulicht scheinbar eine bedrohliche Atmosphäre erzeugen möchte. Teilweise wird das Verteilen von Flugblättern an Passanten und AutofahrerInnen verhindert, wodurch es hin und wieder zu Wortgefechten mit der Polizei kommt. Die Stimmung ist teilweise ziemlich lebendig, Sprechchöre gegen die repressive Politik des Schillsenats und gegen Vertreibung alternativer Lebensformen (welche auch in Berlin alltag ist) werden gerufen. Passanten reagieren zumeist mit Interesse oder Verwunderung. Am kommenden Samstag findet in Hamburg eine bundesweite Demonstration gegen Rechtsopulismus, Ausgrenzungen und Vertreibung statt. Fotos gibts vielleicht nach dem Ende der Demonstration....

Bambule'-Solidaritätsdemonstration in Berlin

Gegen 15.00 Uhr versammelten sich trotz Regenwetters und Kälte ca.150 Personen spontan im Zentrum Berlins, -Friedrichstr./Ecke Unter den Linden, -keine 1000m von hier befindet sich das Brandenburger Tor, die legendären Galeries Lafayette und auch die Amerkanische Botschaft ist nur ein Steinwurf von hier entfernt... Ausschreitungen mit der Berliner Polizei gab es hier eher selten, Glasbruch und sonstige Sachbeschädigungen schon häufiger.

'Solidarität mit Bambule - Bauwagenplätze verteidigen!'

Doch heute ist mal wieder alle ganz anders... Das Motto lautet: "Wir lassen uns nicht vertreiben, Bambule überall!" Gegen 15.30 Uhr taucht plötzlich ein Fahrzeugkonvoi mit 8 zum Wohnen umgebauten LKW und einem Bauwagengespann auf und parkt sich zum Verdruss der Ordnungshüter in erster und zweiter Reihe "Unter den Linden" ab. Die Polizei untersagt die geplante Demonstrationsroute. Dennoch passiert der Demonstrationszug die Friedrichsstr., bei einer kurzen Zwischenkundgebung ohne Redebeitrag vor der "Landesvertretung der Freien und Hansestadt Hamburg" wird eine "autonome Grussbotschaft" der Hamburger Landesvertretung durch Abgeordnete des Berliner Wagenburg-K.O.M.M.I.T.E.E. [

Auf Umwegen und dank einer relativ mobilen "ersten Reihe" kann der Demonstrationszug immer wieder die Route durch die reiche Berliner Innenstadt verlängern. Es kommt dabei zu wenig nennenswerten Zwischenfällen mit der Polizei. Es gibt keine Festnahmen. Gegen 18.00 Uhr endet der friedliche aber doch energische und teilweise sehr schnelle Zug in Kreuzberg am Oranienplatz. Die dort umstehenden Schaulustigen können sichtlich mehr mit den gerufenen Parolen "Miete verweigern, Kündigung ins Klo, -Häuser besetzen sowieso!!" , "Gegen die Hetze, gegen Gesetze, -für mehr Bauwagenplätze!" anfangen, als die eher verängstigt auf die DemonstrantInnen blickenden Passanten in der teuren Friedrichstr. Insgesamt richtet sich die Demonstration gegen die Vertreibungspolitik des Hamburger Senats und überall. Für den Erhalt selbstbestimmter Projekte! Im Wagen wohnen soll legalisiert werden statt weiter kriminalisiert. Info-Zettel des geräumten "Bambule"-Wagenplatz in Hamburg St.Pauli werden verteilt, zu einer bundesweiten Bündnisdemonstration am Samstag, den 16.11.2002 13.00 Uhr Hachmannplatz in Hamburg wird geladen. O-Ton einer Demonstrantin: "Viva Bambule - Wagenplätze bleiben! Selbstbestimmte Projekte schaffen und erhalten!"

Fotos unter:http://www.de.indymedia.org/2002/11/34076.shtml

Autonome Grussbotschaft' des Berliner Wagenburg-K.O.M.M.I.T.E.

Am 11.11.2002 überreichte eine Deligation des Berliner Wagenburg-K.O.M.M.I.T.E. der "Landesvertretung der Freien und Hansestadt Hamburg" eine "Autonome Grussbotschaft" aus einer kraftvollen Solidaritätsdemonstration gegen Räumung des Hamburger "Bambule"- Wagenplatzes, um gegen Rechtspopulismus und eine Politik der Vertreibung des Hamburger Senats Stimmung stark zu machen. Für die "Bambule" gehen seit dem Tag der Räumung bundesweit Menschen auf die Strasse...

Landesvertretung der Freien und Hansestadt Hamburg Jägerstr. 1-3 Berlin- Mitte

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit fordern wir nun auch in schriftlicher Form auf öffentlich Stellung zu beziehen. Am 04.11.2002 wurde aufgrund einer „Allgemeinverfügung“ (deren tatsächliche Rechtskräftigkeit strittig ist und noch geprüft wird) der Hamburger Wagenplatz „Bambule“- Vorwerkstr. (HH- St.Pauli, Karolinenviertel) von allen BewohnerInnen freiwillig geräumt. Ein vollkommen unverhältnismässig grosses Polizeiaufgebot ist nun seit diesem Tag auf Hamburgs Strassen beschäftigt. Es gibt in Hamburg und mittlerweile im ganzen Bundesgebiet solidarische Demonstrationen, Kundgebungen u.ä. gegen eine vom Hamburger Senats betriebene Vertreibungspolitik. Bei weitem beschäftigt dieses Thema nicht nur die 40 Menschen, welche 10 Jahre lang auf dem „Bambule“- Wagenplatz gelebt haben, -die Zahl der Demonstrationen und Veranstaltungen zum Thema, all die vielen sich solidarisierenden AnwohnerInnen, Nachbarn aus den Vierteln und sogar Menschen aus allen Bundesländern sprechen sich entschieden aus gegen Rechtspopulismus, soziale Ausgrenzung und Vertreibung!

Das 1999 von Politikern der Hamburger GAL veränderte „Bauwagengesetz“ ist veraltet. Schon immer wohnten Menschen in Hamburg in Wagen. Die „Kampagne zur grundrechtlichen Verteidigung alternativer Lebensformen“ fordert seit einigen Jahren bundesweit: Legalisierung von Bauwagenplätzen! In Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, in Schleswig-Holstein, in Hamburg wie auch anderswo muss eine Änderung des Baurechts bewirkt werden. -Zugunsten alternativer Lebensformen! In Niedersachsen gibt es schon „das Recht auf individuelles Wohnen“, in Berlin bedingt „experimentelles Wohnen“, etc. Hamburg, als weltoffene Freie und Hansestadt kann problemlos Ersatzgelände zur Verfügung stellen für die 40 von der „Bambule“ vertriebenen WagenbewohnerInnen. Im Wagen wohnen legalisieren statt Vertreibung!

Wir und viele andere verstehen das Leben in Wagen allerdings nicht nur als Wohnform. Wagenplätze sind Wohnprojekte, soziale Zentren oder Initiativen, Kulturprojekte und Freiräume in denen Kreativität und wirkliche Kommunikation entsteht, der Versuch sich nicht mit den bestehenden Verhältnissen abzufinden, sondern nach Veränderung zu suchen. Deshalb fordern wir hier wie auch anderswo:

-ein Ersatzgelände für alle BewohnerInnen des „Bambule“-Wagenplatzes- Vorwerkstr.

-Abschaffung bzw. progressive Veränderung des „Hamburger Bauwagengesetzes“

-Erhaltung aller bestehenden Bauwagenplätze und freier Wohnprojekte

-Schaffung und Erhaltung von selbstbestimmten Projekten

Berlin, den 11.11.2002 Mit kraftvollem Gruss

Kampagne zur grundrechtlichen Verteidigung alternativer Lebensformen,das Berliner Wagenburg K.O.M.M.I.T.E. , Solidaritätsbündnis der Berliner Bauwagenplätze, Soligruppe des AKZ Køpi 137, L & H- Unterstützung für Bambule-Gruppe, Berliner Solidaritätsbündnis mit der Bambule, BürgerInnen-Ini für selbstbestimmtes Wohnen, Bambule-UnterstützerInnen der R94, CINEOFFENSIVE Berlin, Solibündnis X-besetzter Häuser Westberlins, u.v.a. ---------------------------------------------------------------------- ---------------------------------------------------------------------- ---------------Wichtig------Wichtig---------Wichtig-------------------

Bambule Demo -Stand der Vorbereitung

Nachrichten über die Vorbereitung der bundesweiten Demo gegen Rechtspopulismus, Vertreibung und Ausgrenzung. +++Anmeldung+++Schlafplätze+++Veranstaltung+++Route+++

Für auswärtige BesucherInnen wurde eine Schlafplatzbörse eingerichtet. Zu erreichen ist diese unter der Telefonnummer: 0178 – 6325075

Am Freitag wird ab 18 Uhr das Cafe in der Chemnitzstraße 3-7 (Ecke Holstenstraße) als Schlafplatzbörse, Info- und Anlaufstelle geöffnet sein. Für Schlafplatzangebote, Anfragen und weitere Informationen wurde eine Email Adresse unter „ wageninfo@gmx.de“ eingerichtet.

Freitag (15.11.2002 ) um 20 h wird eine Info- und Mobilisierungsveranstaltung in der Roten Flora stattfinden. Dort gibt es letzte Infos zur Demo und zur aktuellen Situation der Bambule.

Das Ziel der Demo ist eine längere Kundgebung auf dem bisherigen Platz der Bambule. Die Route führt über St.Georg und die Innenstadt ins Karoviertel. Die Demo wurde heute von einem AnmelderInnenkreis aus Regenbogen, PDS, Uni-Asta, HWP-Asta und anderen angemeldet. Wir erwarten nach dem bisherigen Stand der Dinge eine sehr große Demo in Hamburg. Unterstützt wird die Mobilisierung mittlererweile von einem breiten Bündnis. Der Fanladen „St.Pauli“ wird wohl zu einem eigenen Block auf der Demo aufrufen. Nach wie vor soll die Demo einen lauten und entschlossenen Ausdruck haben. Sprecht euch daher im Vorfeld ab, geht in Ketten und achtet auf weitere Informationen zur Demo.

Weitere Informationen zum Ablauf gibt es die nächsten Tage...

Solidarische Grüße auch an die überregionale Demonstration für den Erhalt des besetzten Autonomen Zentrum in Aachen und die antirassistischen Demonstration in Algermissen am gleichen Tag.

[squat!net]


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