Stiftung verstärkt den Schutz für Sanssouci


Einen Tag nachdem Unbekannte das Schloss Sanssouci in Potsdam mit Parolen besprühten, hat die Stiftung Schlösser und Gärten die Bewachung des Schlossparks verstärkt. Das sagte der Sprecher der Stiftung Gerdt Streidt am Montag. "Wie wir das finanzieren sollen, wissen wir aber noch nicht." Streidt appellierte an die Stadt Potsdam, sich an der Sicherung des Parks und der Gebäude zu beteiligen. Zwar sei dies grundsätzlich Aufgabe der Stiftung. "Aber das Gelände liegt mitten in Potsdam, da ist die Stadt auch in der Pflicht."

  Auch Stadt hat kein Geld

Bereits seit längerem gebe es entsprechende Gespräche zwischen Stiftung und Stadtverwaltung, sagte Streidt. Diese seien bisher ergebnislos geblieben. "Auch unsere finanziellen Mittel sind begrenzt", sagte dazu der Sprecher der Potsdamer Stadtverwaltung, Hartmut Kreft.

Streidts Angaben zufolge wird Schloss Sanssouci normalerweise durch eine Nachtwache geschützt. Zudem sei das Gebäude 226 wie alle übrigen 226 mit einer Alarmanlage versehen. Auch in dem drei Quadratkilometer großen Park laufen Wachschützer Streife. "Diese Leute können aber nicht überall sein." Wie viele Wachschützer im Einsatz sind, will die Stiftung aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich machen. Die 46 Eingänge würden nach Einbruch der Dämmerung verschlossen. "Aber wer rein will, kommt rein" , sagte Streidt. Die Empörung über die Schmierereien sei groß. Nicht nur Besucher äußerten sich entsprechend. Die Stiftung erhalte Anrufe aus ganz Deutschland.

Der Polizei fehlte am Montag noch jede Spur von den Tätern. Unterdessen wurden neue Schmierereien (sic!) in der Stadt entdeckt. Das "Potsdam-Center", die Hauptpost sowie ein Möbel-Geschäft seien mit Parolen besprüht worden, sagte der Sprecher des Potsdamer Polizeipräsidiums, Geert Piorkowski.

Mitglieder der Hausbesetzerszene griffen am Montag den Fotografen einer Berliner Tageszeitung an. (Also was sich da genau Abgespielt hat, weiss wahrscheinlich niemand, d.S.) Dieser wollte vor einer Villa in der Bertinistraße fotografieren. Das Haus war bis zum vergangenen Freitag besetzt gewesen. Es wurde aber von der Stadtverwaltung gesperrt, als sich die Besetzer auf der Polizeiwache zu einer Vernehmung befanden. Sie standen unter dem Verdacht, Autoreifen aufgestochen zu haben. Die Polizei geht davon aus, daß die Schmierereien vom Wochenende damit in Verbindung stehen, dass den Bewohnern die Rückkehr in die Villa verwehrt wurde.

Gestern holten sie ihre Habseligkeiten aus dem Haus. Dabei kam es zu dem Zwischenfall mit dem Fotografen, der nach Angaben der Polizei ins Gesicht geschlagen wurde.

Die Stadt will trotz der jüngsten Ereignisse an ihrer Linie der Deeskalation gegenüber den Besetzern festhalten. Das sagte der Leiter des Jugendamts, Manfred Ritzau. Häuser werden demnach nur geräumt, wenn ein Antrag des Besitzers vorliegt oder Straftaten von den Bewohnern ausgehen. In Potsdam seien noch fünf Häuser besetzt. "Wir wollen mit den Leuten friedlich auskommen."

Susanne Lenz / Berliner Zeitung


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