Presseerklärung von der Køpi zur Demonstration am Samstag |
An der heutigen Demonstration für die Erhaltung des autonomen Kultur- und Wohnprojekts Køpi beteiligten sich über 2000 Menschen. Der gewaltfreie Zug, an dem sich auch Berliner Wagenburgen mit eigenen Lautschprecherwagen beteiligten, zog ab 14:30 Uhr bei schönem Wetter und guter Laune in Richtung Schöneberg. Bei fünf Zwischenkundgebungen informierten wir DemonstrantInnen und zahlreiche Anwohnerinnen über Zielstellung der Demonstration, den Erhalt und die Sicherung unsreres Projektes, das über 40 Menschen Wohnraum bietet und das grösste unkommerzielle Kulturzentrums Berlins darstellt. Bei der letzten Kundgebung wurde die Berliner Commerzbankzentrale mit Peanuts (Erdnüssen!) beworfen.
Am Rande der Demoroute solidarisierten sich AnwohnerInnen mit Aktionen. So wurden Transparente mit Sprüchen wie "Zerstört ihr unsere Kultur, zerstören wir eure", aus einem leerstehenden Haus heraus, und "Für einen keimfähigen Widerstand- Wir lassen uns nicht sterilisieren" aus dem Jugendzentrum Drugstore ausgerollt und Flugblatter geworfen. Eine derartige Aktion hatte bei einem Hausprojekt in der Yorckstrasse eine Polizeiaktion zur Folge, bei der das Transparent geklaut wurde.
Trotz martialischer Vorkontrollen, bei denen mindestens vier DemonstrantInnen festgenommen wurden, konnte die Demonstration ohne Zwischenfälle durchgeführt werden. In dem Moment als die VeranstalterInnen die gewaltfreie Demonstration aufgelöst hatten, trat die Berliner Polizei in Aktion. Auf der Kreuzung Potsdamerstrasse/ Kurfürstenstrasse griffen BeamtInnen die abziehenden DemonstrationsteilnehmerInnen an. Dabei setzten sie Fäuste Schlagstöcke, Wasserwerfer und Räumpanzer ein. Es gab zahlreiche Festnahmen und Verletzte. AugenzeugInnen berichteten von einem Demonstranten, der von ca. 10 Polizisten zu Boden gerissen und verprügelt wurde, sowie von einer jungen Frau, die vor der Burger-King Filiale von einen Polizisten fast erwürgt wurde. So drängte die Polizei die DemonstrationsteilnehmerInnen in die U- Bahn ab.
In der nächsten U- Bahn Station (Gleisdreieck) wurde die U- Bahn von der Polizei erwartet. Die BeamtInnen stürmten die Wagons, in denen sich vor allem DemonstrantInnen befanden, und versuchten Festnahmen zu machen. Die folgende Knüppelorgie forderte erneut zahlreiche Verletzte, mindestends zwei davon schwer. Um 19:15 Uhr waren den Berliner Ermittlungsausschuss (EA) 25 Festnahmen bekannt.
Offenbar ist die Berliner Polizei daran interessiert, unseren erfolgreichen gewaltfreien Widerstand zu kriminalisieren. Wir werden der Polizeigewalt nicht weichen und weiter für die Durchsetzung des autonomen Wohn- und Kulturprojekt Køpi kämpfen
Viva Køpi!- Die Køpi denen, die sie nutzen!!
[squat!net]