Randale in Magdeburg


Ausschreitungen am Jahrestag der Ermordung eines Punks. Die Polizei nahm über 200 Personen fest

Magdeburg (AFP/rtr) - Am Rande einer Demonstration zum Gedenken an den getöteten Punker Frank Böttcher hat die Polizei in Magdeburg gestern mehr als 200 Anhänger der rechten und linken Szene vorläufig festgenommen. Wie die Polizei mitteilte, wurden mindestens 154 Linksgerichtete nach Ausschreitungen in Gewahrsam genommen. Demonstranten hatten zuvor Steine auf Bankgebäude und eine Tankstelle geworfen und mehrere Autos beschädigt. Vier Polizisten wurden durch Steine und Schläge verletzt. Darüber hinaus nahmen die Beamten 48 rechts stehende Jugendliche in Gewahrsam, die auf die linken Demonstranten losgehen wollten. Zusammenstöße zwischen den Jugendgruppen wurden aber verhindert.

Bis zu 2.000 Demonstranten zogen vom Hauptbahnhof bis zu dem Friedhof, auf dem Böttcher begraben ist. Nach dem Ende der Demonstration fuhr ein Großteil der Demonstranten nach Beobachtungen von Polizei und Augenzeugen mit der Straßenbahn in das von Rechtsextremisten dominierte Neubaugebiet Neu-Olvenstedt. Dort wurde Böttcher vor einem Jahr getötet.

Ein Kern von etwa 150 Demonstranten, der in der Nähe des Friedhofs eine Polizeikette durchbrochen hatte und sich offenbar zu Fuß nach Neu-Olvenstedt durchschlagen wollte, wurde später von der Polizei eingekreist.


zurück zur Hauptseite