Die ersten Weltfestspiele der HausbesetzterInnen in Leipzig und wie es war - ein Resümee


Am 24.04. trafen sich unschätzbar viele HausbesetzterInnen und solche welche es werden wollten in Leipzig, um mit möglichst vielen Hausbesetzungen innerhalb von 24 Stunden einen ultimativen Rekord aufzustellen und auf die unglaublichen Ausmaße des Leerstandes in Leipzig aufmerksam zu machen. Was erst ausgelassen begann, wurde im Endeffekt von 88 gemeldeten Festnahmen, wahrscheinlich aber mehr als 200 Festnahmen und dem tödlichen Unfalls unseres Freundes Thomas überschattet.

Die ersten Besetzungen fanden schon vor dem offiziellen Beginn am Freiteg um 15 Uhr statt, wurden aber sofort wieder geräumt. Insgesamt wurden ca. 120 Häuser besetzt, davon jedoch eine ganze Menge schein- oder mehrfachbesetzt. Die Cops wurden ständig auf Trab gehalten wobei es nicht so ganz klar war, wer jetzt eigentlich wen jagt, und wer nun letztenlich ein Anrecht auf eien Eintrag in das Guinnes-Buch der Rekorde hat. Die Leipziger Linie ( Räumung binnen 24 Stunden) wurde in allen uns bekannten Fällen konsequent durchgezogen. Wobei viele Häuser lange Zeit besetzt blieben. Die meisten Festnahmen zogen üblicherweise Anzeigen wegen Hausfriedenbruch und Sachbeschädigung nach sich. Einige konnten allerdings auch ohne irgendeine Anzeige den Knast wieder verlassen.Die letzten Leute, die sich im Polizeigewahrsam bafanden wurden im Laufe des Sonntagnachmittags freigelassen. Trotzdem befinden sich noch einige Leute im Knast, die sich angeblich an der Besetzung und Verteidigung der Kästnerstr. am Freitag beteiligt haben sollen. Gegen sie wird wegen versuchten Totschlags und schweren Lanfriedensbruch ermittelt, außerdem wurden sie dem Haftrichter zugeführt. Die Kästernerstr. fungierte schon geraume Zeit als halblegaler Jugendtreffpunkt und sollte demnächst legalisiert werden, was jetzt wohl im Zuge der Kriminalisierung nicht mehr passieren wird.

Eine weitre unglaubliche Zynik der Leipziger Staatsanwaltschaft, war die Einleitug von Verfahren wegen Beihilfe zum Totschlag, gegen die Personen die sich in dem Unfallhaus aufhielten, in dem Thomas verunglückte. Er stützte beim Aufhängen eines Tranparentes vom Balkon. Inzwischen wurden die Anklagen aber wieder fallengelassen. Eine Gedenkveranstaltung vor dem Unfallhaus von 5 Freunden Thomas` wurde mutigerweise von 40 Pigs in Kampfmontur abgeräumt, inklusive der Festnahme aller Teilnehmer. Im Großen und Ganzen begleitete die Bürgerliche Presse die die Maifstspiele wenn überhaupt mit der üblichen Hetzte, erst nach dem tragischen Unfall interessierten sich bundesweit viele Sensationsgeile Medien für die Weltfestpiele.

Trotzdem wurde gezeigt, daß es die Spezies der Homosquatter noch gibt, und die auch durchaus noch zur Agitation fähig ist. Nächstes Jahr wird es auf jeden Fall wieder Weltfespiele geben. Grüsse an den Circus der Lebendigen und alle, die sich an den Weltfestpilen beteiligt haben und werden. Kraft für diejenigen, die Thomas vermisssen. Und zu guter Letzt power für die Eingeknasteten.

We don`t want just one house, we want the whole fucking city!

Leerstand hat System!

Auf ein Neues!

[squat!net]


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