Ermittlungen laufen auf Hochtouren |
Wie berichtet haben sich autonome Gruppen zu dem professionell durchgeführtenAnschlag bekannt, bei dem die Kaiser's-Filiale am Teutoburger Platz vollkommenausgebrannt war. Die Aktion, so hieş es in einem Bekennerschreiben, sei eine"Warnung an die Tengelmanngruppe (Kaiser's, Plus usw.), sich an dem geplantenWertgutscheinsystem für alle 32.000 in Berlin lebenden Flüchtlinge zubeteiligen". Auch der Polizeipräsident sprach gestern von einem Vorgehen"besonderer Qualität". Die aus "unterschiedlichen Gruppierungen bestehendeTätergruppe" habe ihr "konzertiertes Vorgehen" von langer Hand geplant. Auf denZufahrtswegen von Polizei und Feuerwehr seien Fahrzeuge angesteckt,Straşenbeleuchtungen "ausgeschaltet" und Krähenfüşe verstreut worden. "Zu demEinsatz fahrende Beamte und Privatpersonen wurden mit Steinen undMolotowcocktails beworfen." Nachdem der Supermarkt in Brand gesetzt worden sei,hätten sich die Täter auf "vorbereiteten Wegen organisiert abgesetzt" und dabeiMolotowcocktails und Vermummungsmaterial "abgelegt". Daß sich die Bevölkerung mitdem Anliegen der Täter solidarisiere, sei "eindeutig nicht der Fall", stellte derPolizeichef fest, ohne allerdings seine Quellen dafür zu benennen. DieBevölkerung sei vielmehr "tief empört", weil sie durch den Angriff auf die eigeneVersorgung "getroffen" worden sei.
Nach Angaben von Saberschinsky liegen dem Staatsschutz keine Erkenntnisse dafürvor, daş zwischen dem Brand und anderen Anschlägen "ein unmittelbarerZusammenhang" besteht. Er meinte damit drei angezündete Autos in derFriedrichstraşe, 13 beschädigte Fahrzeuge in einem Ausstellungsraum desOpel-Hauses am Moritzplatz sowie 39 zertrümmerte Schaufensterscheiben bei Hertiein Kreuzberg. Zu letzerem hatte sich eine namenlose Gruppe gegenüber der taz mitHinweis auf den Todestag der RAF-Gefangenen am 20. Oktober bekannt. Plutonia Plarre