Erklärung einer Autonomen Gruppe |
Berlin, 29.07.97
Endlich ist es nach den Räumungen des letzten Herbstes wieder geschehen. Die .,Berliner Linie". die die Räumung besetzter Häuser nur bei Neubesetzung zuläßt, ist endlich wieder konsequent angewendet worden.
Denn Neubesctzungen. die seit 7 Jahren bestanden. konnten einfach nicht weiter geduldet werden. Die Räumung der Häuser in der Scharnweberstr. 28 (SEK). der Rigaer Str. 80 in Berlin - Friedrichshain und der Pfarrstr. SS (Eisenbahner) in Berlin - Lichtcnberg am 29.07.97 war schon seit langem überfällig. Überhaupt. es wird sowieso Zeit. diesen ganzen TerroristInnen. die in selbstbestimmten Häusern wohnen. 'mal zu zeigen, was eine Harke ist! Schließlich sind die keine anständigen Deutschen wie Du. sondern färben sich sogar die Haare bunt. verstecken Ausländerinnen. die längst Deine Abschicbeknäste. und danach die Folterkammern Deiner faschistischen Freunde im "befreundeten Ausland" bevölkern sollten: und weigern sich sogar, die Lieblinge Deiner Saubermann - Politik. die ..richtigen- Deutschen (ja. genau die mit der rechten Gesinnung) zu unterstützen. Der Feind steht links!
Dieses linke Pack hat ja auch keine Gesinnung. sonst hätten die auch genauso viele Morde begangen. wie die Nazis. Ganz schön mickrig von denen. die können ja noch nicht 'mal Menschen abmurcksen, so wie Deine Freunde von rechts seit Jahren. Es wurde deshalb höchste Zeit. bei den Linken 'mal nach dem Rechten zu schauen, auch wegen der Rechte der AlteigentümerInnen. und der Bedrohung der AnwohnerInnen, die noch nicht das Glück haben. ihrem eigenen Spekulanten hilflos ausgesetzt zu sein. Rechte von Spekulantlnnen müssen endlich durchgesetzt werden. das ist sich eine saubere Hauptstadt selbst schuldig. Die Bevölkerung dieses schönen Stadtteils mußte wirklich lange genug mit diesem asozialen Pack leben, wird Zeit, daß da ein ordentlicher Spekulant hinkommt. um den ganzen Dreck auszufegen. Außerdem das Problem der "inneren Sicherheit": Seit Jahren wird mensch in Friedrichshain täglich von Linken und Ausländern bedroht, während die Nazis täglich mit einem Blumenstrauß vor der Wohnungstür stehen, Kaffee und Kuchen spendieren und alten Damen über die Straße helfen. Soll sich bloß niemand über ca. 50 neue Obdachlose PennerInnen aufregen, die kosten zwar das Geld der braven SteuerzahlerInnen, aber das rechnet sich durch das wiedergewonnene Weltstadtimage. Denn welche/r TouristIn möchte nicht gerne in eine Stadt reisen, die genauso aussieht wie die westdeutsche Provinz ? Alternatives verwirrt die Leute doch nur! Da muß mit eisernem. preußisch - korrektem Besen ausgefegt werden!
Ja. jetzt müssen die geräumten PennerInnen sehen, wo sie hingehen. Aber das Problem ist klein, schließlich baut Berlin als wunderschöne neue Hauptstadt zur Zeit sowieso wie wild, da werden ja auch noch ein paar neue Brcken zum 'drunterliegen 'drin sein.
Die sollen nach Brandenburg gehen und die Deiche verstärken, während hier 500 Bullen weiter die Helden spielen. Vielleicht könnten wir es auch 'mal wieder mit Arbeitslagern versuchen, es gibt ja viel zu tun, während die Arbeitslosenzahlen weiter steigen. Baracke bei Wasser und Brot ist sicher billiger, als so ein arbeitsloses Gesindel weiter auf eigene Kosten mietfrei wohnen zu lassen...
Bis hierhin und nicht weiter! Ende der Satire!
Die Verantwortlichen für die Politik der Ausgrenzung und Verelendung von immer mehr Menschen sollen wissen. daß das Ende der Fahnenstange erreicht ist. und daß wir uns zur Wehr setzen werden. Wir fordern alle linksradikalen Menschen auf. jetzt sofort militant zurückzuschlagen, und dabei alle Mittel einzusetzen, die zur Verfügung stehen.
Wir denken dabei an jede erprobte Art der Militanz gegen Sachen, und an gezielte Angriffe auf die Polizei und bekannte Spekulanten.
Keine Macht für Niemand!
Die Zähne zeigt, wer das Maul aufmacht!
Einige autonome