Winterdemo unter dem Motto Berlin bleibt bunt


Bereits gegen kurz vor zwei und trotz des eisigen Wetters sammelten sich erste Demonstrationsteilnehmer am Frankfurter Tor in Berlin. Durch einen Ring von Vorkontrollen der Berliner Polizei sickerten bis 14:30 Uhr noch etwa 500 weitere Demonstrationsteilnehmer. Nach einem Redebeitrag der "Laster und Hängerburg Berlin" begann die Demonstration - begleitet von etwa 4 Einsatzfahrzeugen der Polizei. Auf dem Weg durch das südliche Friedrichshain wurde die Demonstration wuchs die Demonstration noch auf etwa 1000 Teilnehmerinnen.

Der Redebeitrag der "Laster und Hänger" prangerte die aktuelle Situation der Berliner Bauwagenplätze an - Zu wenig Raum im Innenstadtbereich für alternative Lebensformen und die Vertreibung von Wagenburgen und "Menschen die nicht in die deutsche Leitkultur passen".

Als ein wichtiger Markstein auf dem Weg zum sauberen Berlin wird immer noch der ehemalige Innensenator Berlins, Jörg Schönbohm, angeführt. Dessen Nachfolger Wertebach würde diese Politik weiterführen und jetzt aktiv die Vertreibung vorantreiben. Es wurde mehrfach zu mehr Toleranz gegenüber der sich entwickelnden Subkultur aufgerufen. Die Subkultur sei ein existenzieller Bestandteil Berlins und Berlin sei "schön dumm" wenn es diese Subkultur einfach vertreiben würde. Der Redebeitrag wurde mit einem Gedicht abgeschlossen und die Rednerin rief erneut zu "Toleranz" auf.

Nach einem Redebeitrag von FIPS (Selbsthilfewerkstätten im Friedrichshain) kommentierte noch die Rigaer Strasse 94 die aktuelle Lage der besetzten / ehemals besetzten Häuser in Berlin. Auch über die aktuellen Entwicklungen in der Rigaer Straße wurde berichtet - so über die Kündigung des gesammten Hauses ([squat!net] berichtete).

Versprochen wurden neben Inhalt auch noch "Spaß und viele Gimmicks" - Und alle gaben sich große Mühe diese hoch gesteckten Ziele zu erreichen.

So hatten viele Berliner Bauwagenplätze eigene Wagen für die Demonstration vorbereitet. Teeausschank, verteilen von Luftbalonen und ein eigens hergerichteter Karaokewagen lockerten die Stimmung auf. Zahlreiche Transparente, Redebeiträge versuchten trotz Spaß und Gimmicks auch ein wenig Inhalt zu transportieren.

Die Demonstration endete nach etwa 2 1/2 Stunden am Schlesischen Tor in Kreuzberg. Zum Ende wurden noch Bohnensuppe (Gerüchten zufolge mit Fleisch) und Buttertoast (Gerüchten zufolge mit Tierprodukten) gereicht. Auch wenn dieses Abschlussmahl nicht jeden Glücklich machen konnte: Der Wille zählt!

Alles in Allem war es eine gelungene Demonstration, die wie Versprochen viel Spaß bereiten konnte. Die Redebeiträge waren gut (auch wenn die vorgetragenen Gedichte nicht jeden überzeugen konnten) und den versprochenen "Spaß" und die "Gimmicks" waren mit viel Liebe und Eigeninitiative organisiert worden. Es bleibt abzuwarten, was von dieser Demonstration bleibt - Hoffentlich war die Demonstration mehr als "Spaß und Gimmicks" für die Demonstrationsteilnehmer.

Wie haben auch noch Bilder von der Demo, damit Ihr so einen kleinen Eindruck bekommt, wie es auf der Demo war.

[squat!net]


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