Hausräumung nach Pokalspiel


Von Nicola Klusemann Nach dem DFB-Pokalspiel in Babelsberg am Sonnabend und einer anschließenden Auseinandersetzung zwischen Hausbesetzern und Hertha-Fans, räumte die Polizei das besetze Haus in der Rudolf-Breitscheid-Straße 6. 15 Personen wurden vorläufig festgenommen. Heute Nachmittag bereits können die Besetzer zurück in ihre Bleibe.

Schon nach dem Schlusspfiff der Begegnung Babelsberg 03 – Hertha BSC im Karl-Liebknecht-Stadion hatten Hertha-Anhänger versucht, den Platz zu stürmen. Sie wurden aber durch ein massives Polizei- und Ordneraufgebot in den Zuschauerblock zurückgetrieben. Um weitere Zwischenfälle zu verhindern, drängte die Polizei die Hertha-Fans durch Alt Nowawes und die Rudolf-Breitscheid-Straße entlang Richtung S-Bahnhof Babelsberg. Als der Tros am besetzen Haus vorbei kam, hätten vermummte Personen am Fenster gestanden und mit Steinen und Gegenständen geschmissen sowie die Fußballanhänger als „Nazis“ beschimpft, heißt es im Polizeibericht. Verletzt wurde niemand. Durch die Polizeiführung vor Ort sei dann die Räumung des besetzten Hauses angeordnet worden. Um 19 Uhr sei die Räumung des Hauses auf dem Oberlin-Gelände erfolgt. 15 Personen im Alter von 18 bis 31 Jahren seien wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs in Polizeigewahrsam genommen worden. Unter den Festgenommenen befanden sich allerdings keine Hertha-Fan, obwohl einige laut Augenzeugen-Berichten ihrerseits Nazi-Parolen gerufen haben sollen. „Davon ist uns nichts bekannt“, sagte der Dienstgruppenleiter gestern auf Anfrage.

Erst als das Haus geräumt war, wurden wir informiert“, erklärte Martin Jeutner, Pressesprecher des Oberlinhauses, gegenüber den PNN. Man habe sich aber hausintern geeinigt, das Vorgehen der Polizei nicht zu kommentieren, so der Sprecher. Allerdings habe man es abgelehnt, „das Gebäude verrammeln zu lassen“, wie es die Ordnungshüter vorgeschlagen hätten. Gleich nach den Vorfällen der vergangenen Nacht habe sich die Leitung des Oberlinhauses mit den Hausbesetzern zu einem Gespräch zusammen gefunden. Man habe die Besetzung bislang geduldet und ein Arrangement getroffen, dass die Besetzer so lange dort wohnen dürften, bis sie in das Alternativobjekt in der Zeppelinstraße 25/26 umziehen könnten. „Wir gehen davon aus“, betonte Martin Jeutner, „dass von dem Haus keine Gewalt ausgeht.“ Darum werde man die Duldung aufrecht- und die Verabredung einhalten. Bis heute Nachmittag werden Polizeibeamte das Haus noch sichern, wegen der Fortsetzung kriminal-technischer Untersuchungen. Im Zuge der Durchsuchungen des Objekts seien laut Polizei Diebesgut und Waffen sichergestellt worden. Im Laufe des heutigen Montags werden die Besetzer ihre Bleibe wieder beziehen können.

pnn


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