Jugendliche besetzen frühere Polizeiinspektion
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Jena (OTZ/F.D.). Etwa 20 Jugendliche haben in der Nacht zum Sonnabend die ehemalige Polizeiinspektion am Steiger besetzt. Ihrer Forderung, ein selbstverwaltetes Jugendzentrum aufzubauen, verliehen sie damit Nachdruck. Frühere Gespräche mit Vertretern des Jugendamtes seien laut Aussage der Jugendlichen ergebnislos verlaufen. Um 17.15 Uhr kamen sie der Aufforderung der Polizei nach, das Gebäude zu verlassen. Zuvor wurde ihnen Gesprächsbereitschaft seitens der Stadtverwaltung zugesichert, die mit Dezernent Frank Jauch, Ordnungsamtsleiter Günther Berg und Reinhard Schwabe, Mitarbeiter im Jugendamt, präsent war.
Bemerkt wurde die Hausbesetzung erst am Nachmittag durch zwei Transparente, die an den Fenstern angebracht waren. Eine Stunde später rückten ein großes Polizeiaufgebot, zwei Feuerwehren und Krankenwagen an, da der Eigentümer des Gebäudes, das Thüringer Liegenschaftsmanagement, Anzeige wegen Hausfriedensbruchs erstattet hatte. In Gesprächen der Polizei mit den Hausbesetzern einigte man sich von einer Strafverfolgung abzusehen, wenn diese das Gebäude freiwillig räumen. Der Dezernent bot den Jugendlichen für heute ein vermittelndes Gespräch an. Nach Feststellung der Personalien und Aussprache eines Platzverweises war der Polizeieinsatz beendet.
Für Frank Jauch war die friedliche Aktion ein Zeichen dafür, dass sich der Jugendhilfeausschuss mit neuen, nachwachsenden Initiativen der Jugendlichen stärker auseinandersetzen muss. "Vom Grundsatz sind solche selbstverantworteten Jugendzentren, wie hier gefordert wurde, o.k.", sagte er. Es könne nicht sein, dass im Ausschuss nur über institutionelle Förderung entschieden werde, meinte er. Vielmehr müsse ein Teil es Etats für neue Gruppen freigehalten werden. "Wer mit einem guten Konzept kommt, der sollte an den knappen Mitteln beteiligt werden." Natürlich gehe es auch um Frei-Räume für die Jugendlichen. So sei denkbar, Räume zum Beispiel im "Eastside" bereitzustellen. Den seit zwei Jahren leerstehenden Steiger betreffend seien Pläne zur Neubebauung des Areals nicht bekannt, da das Justizzentrum auf dem ehemaligen Kasernengelände am Westbahnhof entstehen soll.
[squat!net]
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