Wir holen uns selbst von der Straße


Erklärung zu den Besetzungen der Gebäude

Auch ein Jahr nach der Forderung verschiedenster Initiativen nach einem selbstverwalteten und unabhängigen Zentrum mit Skate-, Musik- und Politikangeboten, hat sich weder von Seiten der Stadt noch aus sonst irgendeiner einflußreichen Ecke irgendetwas getan. Das momentane Angebot an umkommerziellen Möglichkeiten, die auch wirklich den Jugendlichen entspricht und von diesen selbständig angeboten wird, läßt in Herne mehr als zu wünschen übrig.

Selbst unsere klugen Ratsmitglieder mußten sich das dünne Angebot der Stadt -spätestens nach der deprimierenden Focusumfrage- eingestehen. Weder ein Kino, noch eine Disco, auch keine von den BenutzerInnen selber angelegte Skateboardanlage oder irgendein unabhängiges Kulturangebot für junge Menschen ist in Herne zu finden, geschweige denn, wird von der Stadt unterstützt. Außerhalb von Vereinen bleiben oft nur der Schulhof, Bahnhöfe, Spielplätze oder private (überteuerte) Gaststätten.

Gegensätzlich sieht es aber so aus, daß mehrere dutzend Häuser im Bereich Herne und Wanne-Eickel ungenutzt leerstehen und wenn es zu Anfragen kommt werden schnell dubiose Verkaufsabsichten vorgeschoben. Auch in Herne geht der Trend dahin die letzten freien Flächen auch noch zuzubetonieren und das letzte Stückchen lebenswerter Natur zu entfernen. Ohne Rücksicht werden ältere erhaltenswerte Gebäude, die wie das alte Rathaus an der Bismarckstraße oder das alte Schloß in Crange ihre eigene Geschichte erzählen, verkommen gelassen, um sie anschließend zur Finanzierung der Stadtkasse, oder wahnsinniger Projekte wie dem Regenkamp-Center, abzureissen.

Um den Herren und Damen der Stadt aufzuzeigen, daß es eine Menge ungenutzter Räumlichkeiten gibt, wie wir ja auch schon im Falle der BI Forensik gesehen haben, haben wir heute insgesamt drei Gebäude besetzt.

Bei den Gebäuden handelt es sich um Häuser mit verschiedensten Situationen. Während das ehemalige Hüls-Verwaltungsgebäude am Decathlon-Gelände schon verplant ist, dort soll ein Gewerbepark entstehen, ist das ehemalige Straßenverkehrsamt und die anschließende ehemalige Feuerwache immer noch ohne neue NutzerInnen. Auch das frühere Möbelhaus Brox an der Bahnhofstr. steht nach einem Brand schon seit geraumer Zeit leer und fällt ebenso wie das benachbarte Haus an der Bahnhofstr.134 vor sich hin, ohne das sich hier seitens der Stadt in naher Zukunft eine Veränderung abzeichnet.

Mit diesen Besetzungen wollen wir gleichzeitig auf die Demonstration für ein antirassistisches Zentrum in Bochum am 30.4. (18 Uhr Bochum Hbf, www.bo-alternativ.de/30-4) hinweisen und uns mit den Forderungen der Bochumer AktivistInnen solidarisieren:

Freiraum, Bewegungsfreiheit, Grenzen auf für alle, Flüchtlinge schützen, für eine nazifreie Stadt !

Her mit dem Antirassistischen Zentrum Bochum !

Und natürlich:
Ein selbstverwaltetes Kulturzentrum in Herne durchsetzen !

Autonome KulturschockerInnen Herne


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