Presseerklärung zur Hausbesetzung in Gera (D) |
Wir sind Menschen aus Gera und Umgebung, die in verschiedenen Projekten zum Beispiel im künstlerischen, antirassistischen oder antifaschistischen Bereich mitarbeiten. Wir sind keine feste Gruppe. Uns verbindet die Tatsache, dass wir bei der Verwirklichung unserer jeweiligen Interessen immer wieder an Grenzen stoßen, da unseren Projekten in Gera keine Räume und keine Mittel zur Verfügung stehen. Deshalb werden wir in diesem seit langem leerstehenden Haus ein Alternatives Zentrum eröffnen.
In Gera ziehen es die meisten Jugendlichen vor, nach der Schule ihr Ränzlein zu schnüren und ihr Glück woanders zu suchen. Das ist nicht nur eine Konsequenz des Ausbildungs- und Arbeitsplatzmangels. In Gera fehlen unkommerzielle kulturelle Einrichtungen, bildungspolitische Angebote, außerschulische Jugendbildungsarbeit und durch Jugendliche selbstverwaltete Freiräume.
Versuche von Initiativen oder Vereinen, in Gera eine alternative Kultur aufzubauen, wurden und werden von der Stadt entweder unterbunden oder strategisch auf die lange Bank geschoben. Gruppen, wie z. B. das Alternativ Projekt Debschwitz, Schnix e.V. und UURST e.V. haben sich lange Zeit erfolglos um ein Alternatives Zentrum bemüht. (Wir möchten betonen, dass wir keiner dieser Vereine sind.) Leider wurde auf deren Forderungen nicht eingegangen. Die Stadt scheint absolut nicht gewillt zu sein, das Engagement junger Menschen ernst zu nehmen. Stattdessen verweist sie auf die existierenden Jugendclubs und das Fehlen von finanziellen Mitteln.
Diese Hausbesetzung sehen wir als notwendiges Mittel zum Zweck, da wir keine Lust haben, unsere Pläne wie die anderen Initiativen auf der langen Bank wiederzufinden.
Wir haben vor, in dem Haus ein Café, einen Konzert- und Atelierraum, eine Bibliothek, Proberäume, einen Seminarraum und Werkstätten einzurichten.
Mehr Informationen unter folgender Telefonnummer: 0175-8122590 BesucherInnen sind herzlich willkommen!
[squat!net]