Hausbesetzung in FfM. von der Polizei geräumt |
Presseerklärung vom 28.10.2001
Die Delta-Bau Aktionswochen in der Arbeitersiedlung City-West wurden heute, Sonntag 28.10.01, von der Polizei vorzeitig beendet
Der Geschäftsführer der ABG-Holding, Frank Junker, hat gegen die Wiederbeleber des entmieteten Wohnhauses Voltastr. 40 Strafantrag gestellt und mit drei Hundertschaften Bereitschaftspolizei aus Wiesbaden räumen lassen. Es wurden Eltern vor den Augen ihrer Kinder in einem Gefangenentransporter weggefahren,um Erkennungsdienstliche Maßnahmen durchzuführen und erst nach vielen Stunden wieder freigelassen.
Statt mit den AktivistInnen zu verhandeln und ein friedliches Ende der Aktion zu ermöglichen, hat Herr Junker es vorgezogen, die staatliche Gewalt herbeizurufen. So gab es vor dem Polizeieinsatz keinerlei Gespräche mit ihm. Und auch nach der Räumung zeigte er sich hart als es darum ging, die im Haus verbliebenen Gegenstände wieder abzutransportieren. Wichtiger war es ihm, das zum Abriss vorgesehene Haus nach "Schäden" und Sachbeschädigungen zu durchsuchen. Dabei waren es seine Handwerker, die das Haus beschädigt haben, als sie mutwillig die Wasser- und Strominstallationen zerstörten.
Durch seine starre Haltung und seine mangelnde Bereitschaft zu Verhandlungen hat Frank Junker bewiesen, dass es mit seinem Demokratieverständnis nicht weit her ist - er arbeitet gegen die Interessen der MieterInnen aus städtischen Wohnungen. Wie es anders gehen kann, haben Polizei und Vertreter des Bundesvermögensamtes bei der Aktion in der Schumannstr. 59 Anfang September bewiesen. Statt auf staatliche Gewalt wurde auf Dialog gesetzt. Die AktivistInnen haben ihrerseits die Zusagen eingehalten und das Haus freiwillig geräumt. Eine solche Lösung wäre auch in der Voltastraße möglich gewesen. Der Polizeieinsatz war in dieser Form vollkommen unnötig und überzogen, was sich auch daran zeigte, dass es von Seiten der AktivistInnen zu keinerlei Widerstand gekommen ist. Von einem Angestellten, der letztendlich im Dienste der Kommune steht, erwarten wir mehr politisches Feingefühl. Ein soziales Problem, wie der anhaltende Mangel an günstigem Wohnraum, insbesondere für größere Gruppen und andere Formen des Zusammenlebens, lässt sich nicht durch polizeiliche Gewalt lösen.
Wir fordern die Parteien im Römer auf, Druck auf Frank Junker, Hüter über tausende von städtischen Wohnungen auszuüben, um
1. die Herausgabe unserer in der Voltastrasse verbliebenen Gegenstände zu ermöglichen 2. die Strafanzeigen zurückzuziehen 3. endlich bezahlbaren Wohnraum für Wohngemeinschaften, Gruppen und Initiativen zur Verfügung zu stellen.
Frankfurt am Main, den 28.10.01
initiative gemeinsames leben im 21.jahrhundert + ProWoKultA e.V. "Projekte für Wohnen, Kultur und Aktion" + Street re.public + Wagenplatz Rödelheim + Wohnprojekt Fritze "anders wohnen, anders leben e.V." + BAF "beatz against fascism" + Playground + Jugendliche JuZ- Bockenheim
weitere info´s unter www.igl21.de
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