Amsterdam: Sahnetorten fuer Wirtschaftsdezernentin


Die Amsterdamer Wirtschaftsdezernentin ("wethouder Economische Zaken") Krikke ist heute waehrend der Eroeffnungszeremonie einer ausgebauten Strasse von SympathisantInnen der Kalenderpanden "getortet" worden. Sie bekam zwei Schlagsahnetorten ins Gesicht. Zwei Menschen wurden vorlaeufig festgenommen. Das "Torten" wird zu einem immer beliebteren Sport in Amsterdam. Nachdem bereits vor zwei Wochen der Fuehrer des faschistischen "Vlaams Blok", Filip Dewinter, waehrend einer Fernsehlivesendung diese appetitliche Erfahrung gemacht hatte - nicht ohne dass vorher sein Auto demoliert worden waere - war nun Frau Krikke an der Reihe. Der Anlass fuer diese Tortenaktion sind die Schummelei und die Luegen der Dezernentin rund um die Kalenderpanden. Das zeigt sich unter anderem darin, dass die Dezernentin bestreitet, einen Brief ("raadsadres" = so 'ne Art Petition) der Kalenderpanden erhalten zu haben. Die BewohnerInnen der Kalenderpanden haben diese Petition bereits im Januar beim Stadtrat eingereicht. Als die linksalternative Partei "Amsterdam Anders" kuerzlich versuchte, Einblick in die entsprechenden Unterlagen zu erhalten, behauptete Dezernentin Krikke lediglich einen anderen Brief Amsterdamer KuenstlerInnen und anderer Persoenlichkeiten bekommen zu haben. Aber auch in ihrer Antwort auf dieses Schreiben finden sich Ungereimtheiten. So wurde behauptete, der Verkauf der Kalenderpanden an den Investor haette bereits stattgefunden. Dabei hat der Stadtrat diesen Beschluss bis heute nicht gefaellt. Waehrend einer Besetzung des Grund- und Bodenverwaltungsamts ("Grondbedrijf") am Freitag, den 29. September, stellt sich nach kurzer "Recherche" heraus, dass die angeblich nie erhaltene Petition der Stadt Amsterdam sehr wohl bekannt ist. Es wurden sogar Absprachen ueber den Umgang damit getroffen. Die entsprechenden Unterlagen sind der Öffentlichkeit seitens der BesetzerInnen inzwischen zugaenglich gemacht worden. Das obenstehende ist nicht anders zu bewerten, als dass Dezernentin Krikke zumindest einen Teil ihrer AmtskollegInnen mutwillig beluegt. Ob der Stadtrat es hinnehmen will, aus den eigenen Reihen derart belogen zu werden, ist nicht bekannt. Die AktivistInnen von "Torten ohne Grenzen, Abteilung Amsterdam" haben es jedenfalls nicht einfach hingenommen.

riot


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