Besetzer dringen Silvester in das 'Weiße Haus' ein |
Die Polizei wird vorläufig nichts gegen die Besetzer unternehmen, wie ein Sprecher gestern auf WN-Anfrage erklärte. Die Gruppe, die dem Umfeld der linken autonomen Szene zuzuordnen sei und laut Polizeisprecher möglicherweise nur die Straßenseite gewechselt habe, [FALSCH!!!, Anm.d.Tippers] hat sich jedenfalls auf einen längeren Aufenthalt eingestellt. 'Es geht uns nicht ums Wohnen', versicherten die Besetzer.
Ihnen gehe es vielmehr darum, leerstehende Räume sinnvoll zu nutzen. Die letzten Mieter der alten Uppenbergschule zogen bereits Anfang September aus. Die Stiftung Bürgerwaisenhaus, in deren Besitz sich das 6200 Quadratmeter große Grundstück befindet, denkt über den Abriss des alten Schulgebäudes nach.
Die Stiftung, deren Erlöse zur Förderung von Kindern und Jugendlichen bestimmt ist, sprach bereits im September davon, das Grundstück für 'qualitativ hochwertigen Wohnungsbau' zur Verfügung zu stellen. Vom Abriss des Gebäudes war die Rede.
Genau das möchte die Gruppe, die sich aus Studenten, Berufstätigen, Auszubildenden und Arbeitslosen zusammensetzt, jetzt verhindern, erklärte gestern Rainer Sandling. Und Till Kleeboldt versicherte, daß sie während ihrer Besetzung auch für Nebenkosten aufkommen würden. Am Neujahrstag verteilte die Gruppe in der Nachbarschaft Flugblätter, abends startete sie ihr Kulturprogramm, das in den nächsten Tagen fortgesetzt werden soll.
Westfälische Nachrichten 3.1.2000