Uppenbergschule - GAL fordert ernsthafte Verhandlung mit Besetzern


Auf Unverständnis stößt bei der Ratsfraktion der Grünen die offenkundige Absicht von CDU und Stadtverwaltung, am 9. Februar im Rat die Räumung und den Abriss der ehemaligen Uppenbergschule zu beschließen. Bekanntlich ist das seit September 1999 leerstehende Gebäude von einer Gruppe junger Leute besetzt worden, die in dem Haus ein selbstverwaltetes Zentrum einrichten wollen.

Zwar halten auch die Grünen an der Absicht fest, den Baublock Schulstraße neu zu ordnen und dort innenstadtnah 70 bis 120 Wohnungen zu schaffen. Dies sei stadtstrukturell sinnvoll und im Interesse der Hauseigentümerin, der Stiftung Bürgerwaisenhaus, geboten, unterstreicht Maria Klein-Schmeink, Mitglied des Grünen Fraktionsvorstandes und der Stiftungskommission. Da die Planung den Ausbau der dort befindlichen ehemaligen Eichendorffschule zu einem Begegnungszentrum für das Kreuzviertel vorsieht, hält sie die dauerhafte Einrichtung eines weiteren Zentrums in diesem Quartier sozial- und kulturpolitisch für problematisch.

"Diese Haltung haben wir in mehreren Gesprächen mit der Besetzergruppe auch ganz deutlich gemacht", unterstreicht der AL-Fraktionsvorsitzende Wilhelm Breitenbach. Allerdings weist er darauf hin, dass auch bei intensivem Planungsfortschritt es mindestens zwei Jahre braucht, bis an der Uppenberg gebaut werden könnte. Ein unter städtischer Verwaltung leerstehendes, aber baulich noch nutzbares Haus einfach per Bagger platt zu machen, hält Breitenbach für schlicht skandalös.

In die gleiche Kerbe schlägt der Kulturexperte der Grünen, Hery Klas. Was die Besetzer vorhaben, ist in seinen Augen ein in Münster einmaliges und offenes Experiment. Die jungen Leute vertreten seiner Meinung nach ein Konzept, in dem soziales Engagement, kulturelle Lebensäußerungen und eine gesellschaftskritische Haltung glaubwürdig zusammengeführt werden sollen.

Die Grünen plädieren nachdrücklich dafür, dem ungewöhnlichen Projekt eine Entwicklungschance zu geben. "Schließlich wollen die Besetzer nicht einmal Geld von der Stadt, sondern lediglich eine derzeit leestehende Immobilie nutzen. Sie könnten ein Symbol dafür werden, dass in Münster jungen Leuten, die ehrenamtliches Engagement mitbringen, Umsetzungschancen eingeräumt werden". Die Grünen erwarten von der Verwaltung, dass sie von einem unnötigen vorgezogenen Abriss Abstand nimmt und mit den jetzigen Nutzern über eine begrenzte, sinnvolle Nutzung verhandeln.

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