Raeumung der Uppenbergschule in Muenster droht


Hallo, liebe Leute!

Nochmal vielen Dank, daß so viele da waren, als am 5. Februar die Demo für unser Zentrum in der Uppenbergschule in Münster anstand. Hat uns einen guten Schritt weitergebracht!


Für Montag, 7. 2., war dann ein Gespräch von der Stadt(verwaltung) angesetzt, zu dem wir per Boten einen Brief geschickt haben. Die Stadt bot uns vorher in einem Schreiben Straffreiheit an, wenn wir am 7. 2. zusichern, bis zum 14. 2. die Uppe freiwillig zu verlassen. Außerdem bot sie uns ein 65qm "großes" Ladenlokal in der Grevener Str. 53 an, um unser "Konzept weiterzuentwickeln", wie es in dem sog. Angebot hieß. Das konnten wir nicht annehmen, da wir dies für einen Trick hielten, unsere Bewegung zu spalten, denn 1. gibt mensch keine Besetzung von 2500 bis 3000 qm einfach so auf, um 65 qm zu bekommen, und 2. passen wir alle gar nicht in dieses Ladenlokal hinein, und 3. haben wir längst ein Konzept, das von den Ratsfraktionen und der Stadt(verwaltung) nicht zur Kenntnis genommen wird, das aber bereits in der Uppe gelebt und ständig weiterentwickelt wird.

Dann gab es heute, am 9. 2. eine Ratssitzung, in der die GAL und die PDS sich rührend für uns einsetzten. Tenor: Das "soziale Experiment" in der Uppe könne doch bis zum Abriß des Gebäudes in 1,5 bis 2 Jahren laufen, da erst dann die "Überplanung" einen Abriß gebiete.

(Der CDU, FDP und SPD zugewandt:) Es stimme ja, daß die BesetzerInnen einen illegalen Status haben, aber die Stadt(verwaltung) und die Stiftung (Eigentümerin des Gebäudes) könne doch dazu gebracht werden, mit uns zu sprechen und uns das sonst überflüssigerweise abgerissene Gebäude, das sowieso zwei Jahre lang als Bauruine bzw. als Wüste brachliegen würde, zu überlassen.

Dieses Mindestmaß an Vernunft wollten die CDU-FDP-SPD-Ratsleute nicht nachvollziehen. Vor, während und nach der Ratssitzung gab es immer wieder kleinere Protestbekundungen von Seiten der NutzerInnen der Uppe.

Nach der Ratssitzung gingen wir zurück in unser Zentrum an der Schulstraße/Ecke Grevener Str. - begleitet von vielen grünen Männchen. Die ganze Stadt schien voll von ihnen: auch viele Zivilbeamte wurden gesichtet.

Am Abend kam die Nachricht, daß in einem TV-Sender ein Fax des Polizeipräsidiums Münster einging, daß am Morgen des darauffolgenden Tages (10. 2.) um 4.30 Uhr die Räumung der besetzten Uppenbergschule anstünde.

Aufgescheucht von dieser Nachricht packten wir die wertvollsten Sachen zusammen. Erst war es ganz schön chaotisch-hektisch, dann traurig, aber später in der Nacht wurde es dann lustig...

Um die Uppe herum lungerten Zivis, die wegfuhren, sobald wir uns ihnen näherten. Aber es war schon ein Wermutstropfen, so viele Sachen aus der Uppe rauszuschaffen. Sie ist jetzt lange nicht mehr so gemütlich wie noch am Wochenende, als viele von Euch da waren. Wir harren nun der Dinge, die da kommen...

Ich glaube zwar, daß sie erst nach ein-zwei Tagen räumen, aber viele von uns sind absolut aufgeschreckt durch die Gerüchte...

Wir wollen, daß die Uppe bleibt! Aber ich denke, daß mit einem "eingeschränkten Widerstand" unsererseits zu rechnen ist. Aber es soll wenigstens Spaß machen!

Fakt ist, daß wohl nun bald mit einer Räumung zu rechnen ist. Ich habe zwar immer geglaubt, daß sie uns kurz nach der Ratssitzung vom 9. 2. rausschmeißen, aber so ein bißchen Hoffnung hat mensch immer! Salut und danke für Eure Solidarität. Und kommt uns doch besuchen, wenn Ihr wollt.

Ihr wißt ja, wo wir zu finden sind! (Siehe Programm)

Uppe bleibt!

[squat!net]


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