DAS MILLENNIUM-SQUAT


Dies ist keine Sylvesternacht wie jede andere. Die Menschheit steht an der Schwelle eines neuen Jahrtausends (des abendländischen Kalenders). Das Schicksal unserer Zukunft wird sich in Bälde entscheiden. Es liegt an uns. Verantwortung zu zeigen. Eigeninitiative zu ergreifen. Die Aufgaben einer neuen Zeit in unsere eigenen Hände zu nehmen, sich ihnen gemeinsam, selbstbewußt und engagiert zu stellen. "(...) die Veränderungen, vor denen wir stehen, betreffen uns alle. Wir können nicht dasitzen und abwarten, was der Staat, was die Politik tun kann." (G. Schröder)

Das anbrechende Jahrtausend ist das Jahrtausend, in dem der Kapitalismus vernichtet, das Patriarchat endlich überwunden und sämtliche Unterdrückung aufgehoben werden wird. Alle Menschen dieser Erde werden in diesem neuen Millennium als freie Menschen in einer befreiten Gesellschaft leben. Doch das fällt uns nicht einfach so in den Schoß! Die Götterdämmerung der Menschheit müssen wir uns erst verdienen. Gesellschaftliche Innovationen wie Kommunismus oder soziale Anarchie sind gefragt. Und die sind nur durch zukunftsorientiertes und verantwortungsbewußtes politisches Engagement zu erreichen.

Während den ersten, frühen Versuchen war leider die Zeit noch nicht reif dafür. Wie jede Avantgarde fielen auch sie zurück auf den harten Boden gesellschaftlicher Realität. Erinnern wir uns nur an den unglücklichen Verlauf und das traurige Ende der russischen Revolution. Oder was blieb übrig vom "Marsch durch die Institutionen"? Was wurde aus den großen Befreiungsbewegungen dieser Welt? Die Sandinisten in Nicaragua, die Pariser Kommune oder die Hausbesetzerbewegung in Berlin? Es war nicht ihre Zeit, es war nicht ihr Jahrtausend.

Doch nun ist sie gekommen, die Zeit für eine neue ära der Menschheit. Den Unkenrufen Ewig-gestriger zum Trotz, die heute immer noch von "Globalisierung", "Expo 2000" und "sozialer Marktwirtschaft" faseln, sind wir bereit, uns mit gesellschaftlicher Flexibilität den harten Anforderungen und Prüfungen der Zukunft zu stellen, um so ein neues, letztes Kapitel Menschheitsgeschichte zu schreiben. Helmut Kohl hat einmal gesagt: "Die Hunde bellen, doch die Karavane zieht weiter". Lassen wir sie bellen - und ziehen wir weiter, in ein Jahrtausend voller Gerechtigkeit, sozialer Sicherheit und Wohlstand für Alle.

Als symbolischen Startschuß für diesen Zeitenwechsel haben wir, die Gruppe "Mensch, Natur, Technik" den leerstehenden Gebäudekomplex in der Ziegelstraße 11 in Marbach am Neckar besetzt. Dabei wollen wir temporäre Handlungsspielräume und Partyfreiräume für einen Aufbruch zu neuen Ufern jenseits kommerzieller Zwänge schaffen. Als Zeichen der Zeit soll die Aktion Leitbildfunktion haben und die Stoßrichtung zum Einläuten des neuen Millenniums verdeutlichen.

Keine Party ohne Revolution - keine Revolution ohne Party!

Und das MILLENNIUM-SQUAT bietet uns die Räumlichkeiten dafür; der freien Gesellschaft sei Dank!

[squat!net]


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