Teilräumung in ehemals besetztem Haus


Heute (Donnerstag, 27.4.2000) drangen vor 7 Uhr morgens Bullen in das ehemalig besetzte Haus in der Rigaer Strasse 94 (Berlin-Friedrichshain) ein. Personen, die nicht dort gemeldet waren, mussten das Haus verlassen. Eine Person wurde zwecks Personalienfeststellung mitgenommen.

Im Hof wurden die Fenster im Erdgeschoss ("Kaderschmiede") zugemauert. Die Leute von einem Umzugsunternehmen, welches die Sachen der geräumten Wohnungen abtransportieren sollten, weigerten sich, bei dieser Schweinerei mitzumachen, wünschten den Geräumten viel Glück und fuhren wieder davon.

Vor der Rigaer 94 trafen immer mehr SympathisantInnen ein. Als die Bullen ihren Posten vor der Hofdurchfahrt aufgaben, gingen etwa 40 Leute auf den Hof, um die Arbeiter am Mauern zu hindern. Einige von denen meinten, sie fänden das auch nicht gut, würden aber sonst ihren Job verlieren, wenn sie sich weigern würden. Andere von den Arbeitern sahen eher aus wie Prolls oder Faschos. Dann kamen die Bullen auf den Hof und schubsten die Leute brutal auf die Strasse zurück. Dabei gab es dann die erste Festnahme.

Gefrustet vom untätigen Rumsitzen, gingen dann etwa 30-40 Leute zu einer Spontandemo auf die Frankfurter Allee. Mit einem Transparent wurde dann erstmal die Strasse blockiert, bis die Bullen eintrafen. Diese versuchten, die Spontandemo von der Strasse zu drängen, was nicht gelang. Dann ging es mit Bullenspalier auf der Frankfurter Allee kreuz und quer. Auf dem Rückweg gab es nochmal zwei Festnahmen. Zivis bearbeiteten äusserst brutal zu viert eine Person, legten Handschellen an und verfrachteten ihn in eine Wanne. Wieder vor der Rigaer 94 angekommen machten die Zivis (übelste Gruselvisagen) dann wieder Jagd auf eine Person, die ebenfalls brutal zu Boden gerissen und mit Handschellen gefesselt wurde.

Das gesamte Auftreten der Bullen (ob Uniform oder Zivil) war extrem aggressiv. Oft wurden Leute grundlos geschubst oder geschlagen. Vielleicht sollte der Innensenator da mal seine Deeskalationsstrategen drauf ansetzen, oder sie in ein Anti-Gewalt-Training schicken.

Stressfaktor, 27.4.2000 - 11.45 Uhr


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