Alles im Eimer im Eimer ????


Den Eimer kennt in Berlin jeder, nicht nur in der Undergroundszene - ein Jahrzehnt Zusammenarbeit mit Künstlern aus der ganzen Welt hat aus dem letzten besetzten Haus einen kulturellen Bestandteil Berlins gemacht, von dem man in London genauso spricht wie in Prag.

Das erste besetzte Kulturhaus im Bezirk Mitte, das Kulturhaus "I.M. Eimer" (Rosenthalerstr.68) wird am 18.12.00 um 8.00 Uhr geräumt.

Alle bis gestern unternommenen Rettungsversuche sind gescheitert. Die Eigentümerin, Wohnungsbaugesellschaft Mitte, war nicht Verhandlungsbereit.

Sie schützt mit Hilfe der BEWOGE die Ansprüche, die sich wahrscheinlich aus einem Investitionsvorgangverfahren zu Gunsten der Cubus Liegenschafts GmbH & Co KG, vertreten durch Herrn Patrick Süsskind, ergeben.

Das Kulturhaus "Im Eimer" war 1990 die Urmutter der kulturellen Entwicklung im Bezirk Mitte. Bereits am 17.Januar, also einen Monat früher als das Tacheles, gegründet, entschlossen sich mitgründende Kunstpioniere wegen der Überfülling des Eimers auch noch das Tacheles zu besetzen.

Seither hat sich der Eimer darauf spezialisiert , musikalische Talenteschmiede zu sein. Alle, die in der Off-Musik-Szene in den letzten 10 Jahren einen Namen hatten, haben im Eimer gespielt : Die Firma , Freygang, Ich-Funktion, Rammstein , Auktion Sankt Petersburg, Neu Roses , FI - und viele andere mehr , die Liste der Bands liest sich wie ein "who is who". Die Musiker kamen aus allen Himmelsrichtungen, künstlerischen Austausch hatte der Eimer mit Projekten aus Wien, Mailand, Prag; Poznan, Sczeczin, Catania, Budapest , Estland . Australien, Russland, New York.

Völlig undogmatisch ist der Eimer Kooperationen eingegangen. So mit der Deutschen Oper Berlin oder mit dem Hamburger Projekt "Station 17" mit behinderten Künstlern. Immer auch ist das Kulturhaus Im Eimer ein Ort gewesen, an dem Ost und West zusammengefunden haben , an dem sich verschiedene Szenen ohne Vorbehalt begegnet sind, an dem sich Touristen aus Bayern mit Berliner Punks und Künstlern aus Japan getroffen haben.

Wir bitten alle, denen der anarchische Dampfkessel "Eimer" wichtig ist, die sich nicht mit dem Wegfallen eines der letzten unabhängigen Freiräume in der Off-Kulturszene abfinden wollen um Unterstützung.

Protestieren Sie gegen die Räumung bei der WBM, Diercksenstr.38, 10178 Berlin.

Senden Sie Ihr Unterstützungsschreiben an FAX: 030 440 10427 oder e-mail an info@interfluggalaktika.de bzw eimer@cinedisc.org Oder protestieren Sie mit uns am Montag, den 18.12.00 um 8.00 Uhr in der Rosenthalerstr.68!

Ab morgen, den 13.12. ist täglich von 18-24 Uhr ein Info-Cafe im Eimer geöffnet.

Ateliergemeinschaft Eimer


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