Räumung der Kalenderpanden -jetzt-


Am Montag, den 30. Oktober wurde in Amsterdam die Räumung der Kalenderpanden angekündigt - AnwohnerInnen wurden aufgefordert Ihre Autos nicht in der Nähe zu parken. Seit diese Meldung bekannt wurde, liefen die Vorbereitungen gegen die Räumung der Kalenderpanden auf Hochtouren. Die Krähenfüsse wurden sortiert, die Wasserflaschen bereitgestellt.

Dienstag abend: Nach umfangreichen Kulturprogramm mit "De Kift" und anderen bekannten und unbekannten Bands konnten die BesetzterInnen und deren aus vielen Städten Europas angereisten UnterstützerInnen noch einmal kurz verschnaufen. Danach ging es dann mit Barikadenbau weiter - Die zwei in die Stadt führenden Brücken wurden geöffnet und die nach Osten führende Strasse mit vielen Barrikaden gegen die noch - nicht angerückte - Polizei geschützt.

Gegen 4:30 Uhr rückte die Polizei mit einem Räumfahrzeug (eine Art Schaufelraupe) und einem Wasserwerfer von Osten (nahe der Texacotankstelle) an. Die etwa 40 ebenfalls aufgefahrenen Beamten wurden zum Schutz von Wasserwerfer und Räumpanzer auf die Strasse geschickt. In einem Steinhagel begann der Vormarsch der "feindlichen Truppen" - reagiert wurde mit Tränengas (CS) - Vermutlich wurde der Angriff auf das Entrepotdok, bzw. gegen die Barrikaden durchgeführt, um die gerade vom Konzert kommenden Besetzerinnen noch etwas zu beschäftigen.

Nach mehreren Vorstössen der Polizei gelang es Ihnen schliesslich recht leicht zwei der Barrikaden zu durchbrechen und an die Ecke am Entrepotdok vorzudringen.

Dies ist etwas verwunderlich - Die Polizei hatte am Anfang arge Koordinationsschwierugkeiten - zwischenzeitlich war das Tränengas alle, der Wasserwerfer musste nachgefüllt werden und über (Polizei-)Funk war ein verwirrendes Gestammel zu hören.

Zur Zeit ist die Lage ernst aber nicht hoffnungslos - nach den ersten Versuchen gelingt nun das Zurückwerfen der Tränengasgeschosse und es bricht auch keine Panik mehr aus, wenn die Polizei wieder ein paar Meter vorrückt. Besonders ärgerlich für die Besetzerinnen sind jedoch die aufgefahrenen "Arestantenteams" der Amsterdammer Polizei, die Menschen die vor dem Tränengas und vor dem Ersticken weglaufen an der nächsten Ecke festnehmen.

Klar ist: Der spannende Mix aus brennenden Styroporplatten, altem Kaffee und Tränengas wird noch einige Stunden in der Luft bleiben - Es bleibt spannend.

Zur Räumung wurden die drei Piratenstationen Radio 100, Radio de Vrije Keyser und Radio Patapoe zusammengeschaltet und senden den ganzen Morgen in den Amsterdammer Aether.

Unter http://huizen.dds.nl/~pigs sind die waren Brutstätten der Kalenderpanden zu sehen - mit einer Live-Webcam, kann man die Räumung der Kalenderpanden noch aus einer anderen Perspektive verfolgen. [squat!net]


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