Mit Widerstand gegen die Machtlosigkeit!


Am Morgen des 17.01.00 wurde der erste Versuch im neuen Jahrtausend unternommen, gegen BewohnerInnen der Michael Barrax in Frankfurt am Main die Zwangsräumung zu vollstrecken, das Haus 826 unbewohnbar zu machen und damit die Zahl der Obdachlosen zu erhöhen.

Da wir noch in der Nacht zuvor eine Barrikade an der einzigen Zufahrt zum Hof gebaut haben, kamen die Gerichtsvollzieherin Kirchner samt Bautrupp erst gar nicht auf´s Gelände und mussten -mal wieder- unverrichteter Dinge von dannen ziehen.

Unsere Befürchtung, die Räumung würde mit Unterstützung der Exekutive vollstreckt werden, wurde somit nicht erfüllt.

Auch die Handlanger und Hilfsbullen Herr Wrenger, ehrenamtlicher Geschäftsführer der KEG (Konversionsentwicklungsgesellschaft) und hauptberuflicher Geschäftsführer der BSMF (Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung in Frankfurt) sowie Herr Kalewe, Angestellter der NH (Nassauische Heimstätte), die sich in der Vergangenheit keine Gelegenheit entgehen ließen, an diversen Räumungsversuchen teilzunehmen und die Geschehnisse vor Ort zu begutachten, ließen sich nicht blicken.

Die von uns betriebene Mobilisierung zeigte eine äußerst positive Resonanz und auch das "Höchster Kreisblatt" berichtete von "Zuständen wie vor einer Straßenschlacht".

Natürlich ist durch die gewonnene Schlacht nicht der Krieg gewonnen, denn die Strategie der Gegenseite ist offensichtlich die, erstmal abzuwarten, bis Presse, Sympathisanten und Widerstandsgeist gewichen sind, um dann unvermittelt zuzuschlagen. Der Termin für die nächste Zwangsräumung, bei der gegen einen Bewohner des Hauses 827 vollstreckt werden soll, steht auch schon fest: Montag, der 31.01.00.

Deshalb laden wir alle Interessierten und Sympathisanten ein, am 30.01.00 zur Party in die Michael Barrax zu kommen.

Übernachtungsmöglichkeiten, Speis & Trank sind wie immer vorhanden.

Wer´s am Sonntag abend nicht schafft, ist herzlich zum Besetzerfrühstück am Morgen des 31.01.00 eingeladen.

Der 17.01.00 hat gezeigt, dass mensch mit Protest und Widerstand in der Lage ist, einen Freiraum wie die Michael Barrax, in dem Perspektiven von einem alternativen Lebensraum geschaffen und umgesetzt werden können, zu schützen und damit auch gegen persönliche Gefühle der Ohnmacht anzukämpfen. Alle UnterstützerInnen erhalten sich in einer solchen Situation auch ihre eigenen Freiräume und bekämpfen die scheinbare Machtlosigkeit mit praktiziertem Widerstand gegen die Vernichtung linker und fortschrittlicher Projekte.

Durch die gewonnene Zeit sind wir nun in der Lage, aus der Defensive in die Offensive zu wechseln, aus der Reaktion in die Aktion. Ein Projekt wie die Michael Barrax kann mit dem entsprechenden Willen aller Beteiligten durchaus ein Zukunftsmodell sein und exemplarisch für den Erhalt wichtiger Alternativen zur Mehrheitsgesellschaft stehen.

Kommt also alle am Abend des 30.01. oder am Morgen des 31.01.00 in die Michael Barrax und nehmt teil am Erhalt dieses vom Aussterben bedrohten Projektes!

ZUSAMMEN SIND WIR STÄRKER!!!

Die M-Barrax sind in Frankfurt-Höchst, Elsenborner oder Josef-Fenzl-Str. 2, Telefon: 069 / 300 929 56 (AB, wir rufen zurück).

Wegbeschreibung: A 66 -Wiesbaden, Abfahrt Höchst, auf die Königsteiner Str., links in die Hospitalstr., bis zum Ende, dann rechts in die Elsenborner/Josef-Fenzl-Str., sofort wieder links, parken, durch die Schranke -und da seid Ihr.

Mit ÖPNV: S1/S2 Richtung Wiesbaden/Niedernhausen. Aussteigen am Bahnof Höchst, am Hinterausgang rechts und unbeirrt immer geradeaus an den Bahnschienen entlang (ca. 10 Minuten Fußweg).

[squat!net]


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