Neue Besetzungen in Amsterdam |
Rusland ist ein kleines Straesschen in der Innenstadt, genauer: mitten im Rotlichtviertel. Bei den besetzten Raeumen handelt es sich um die Obergeschosse der jeweiligen Haeuser, die schon fast zehn Jahre leerstanden, da durch einen Ausbau der Ladenlokale im Erdgeschoss schlicht und einfach der Zugang nach oben zugemauert wurde. Dieses Problem "Wohnen ueber Geschaeftsraeumen" wird bereits seit 15 Jahren debattiert. Dutzende Briefe und offizielle Drohungen der Gemeinde an die Hausbesitzer hatten bisher keinerlei Erfolg. In zahlreichen Amsterdamer Einkaufsstrassen, z.B. der Kalverstraat und der Leidsestraat, stehen bis zu zwei Dritteln der Haeuser leer, weil nur die lukrativen Gewerberaeume in den Erdgeschossen genutzt werden. Dass die bisherigen sanften Drohungen der Gemeinde an die Eigentuemer nichts genutzt haben, musste kuerzlich auch die zustaendige Stadtraetin Krikke (ja, das ist die vor der Kalenderpanden-Raeumung getortete...) zugeben.
Wohnraum muß bewohnt werden. Das hilft nicht nur gegen Wohnungsnot, sondern ist auch eine Massnahme gegen den zunehmenden Verfall der oftmals historischen Gebaeude. Die Loesung liegt auf der Hand: Enteignung der Hausbesitzer, die sich weigern, diesen Missstand zu bekaempfen! Die entsprechende Diskussion ist im Stadtrat in vollem Gang.
Die BesetzerInnen von Rusland - die besetzten Raeume heissen nun uebrigens "Tschetschenien"... - fordern von der Gemeinde, dass sie mit den ihr zur Verfuegung stehenden Mitteln ein Zeichen setzt und diese Gebaeudeteile ihrer urspruenglichen Bestimmung zurueckfuehrt. Anzunehmen, dass der Eigentuemer, die Hotelkette Radisson SAS, andere Plaene hat...
infocafe aachen
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