Hausbesetzung und Sauvage im Trentino, Italy


Gleich nach der Besetzung am fruehen Morgen wurde eine Eisentuere eingesetzt, um unerwuenschten Besuchern den Zugang zu verwehren. Die Zusammenarbeit der BesetzerInnen war vortrefflich, ebenso die Stimmung. Auch als nach und nach (um 10 Uhr) die ersten Bullen auftauchten, welche ganze Dutzendschaften nach sich zogen.

Der Vizequaestor schwang seinen Knueppel auf der Strasse, Sympathisantinnen der BesetzerInnen wurden von Carabinieri verpruegelt, waehrend die versammelte Bourgeoisie der 30 Tausend Seelen zaehlenden Kleinstadt auf das Raeumungsspektakel wartete, fuer welches auch die angerueckte Feuerwehr sich vorbereitete. Der Widerstand des mit eingemauerten Eisengittern verbarrikadierten Hauses dauerte ohne Eskalation bis zum abend, als die Feuerwehr mit Lastwagen ein vergittertes Fenster im Erdgeschoss aufriss und das Haus dabei arg beschàedigte, waehrend die Bullen das Haus stuermten und die Feuerwehr mit brachialster Gewalt und unter Gefaehrdung von Personen sowie grober Sachbeschschaedigung mit einem Kran die Tuer einbrach. Die BesezerInnen, von Polizei und feuerwehr eingekesselt, stimmten ein paar kraeftige Lieder an, und erreichten so, dass die Besetzung ohne ein Ausrasten seitens der Bullen (was, wie mensch seit Genua weiss, gefaehrlich werden kann)mit einer Personenkontrolle und einer Anzeige gegen die BesetzerInnen zu ende ging. Vier Tage lang berichteten die oertlichen Zeitungen seitenweise ueber den Vorfall und empoerten sich vor allem ueber die Beschimpfungen, welche Bullen und Behoerden sich von den AnarchistInnen waehrend der Besetzung aus dem Haus heraus anhoeren mussten. Waehrend die Ideen der wider- und aufstaendischen Leute in der Schweiz totgeschwiegen werden, scheinen sie hier das eigentliche oeffenliche corpus delicti zu sein.

Wie auch immer, bis jetzt haben die anarchistInnen gewonnen: Letzten Samstag gabs hier ein Sauvage-Konzert mit etwa 200 BesucherInnen in einer leeren fabrikhalle, wie es seinesgleichen kaum je anderswo gab.

Totale Stimmung, klasse Bands (5) aus der Region, die Bullen wollten nicht mit dem Feuer spelen und blieben fern. 2:0 also fuer die Anarchie in einer Gegend, wo der Faschist Fini schon fast als Ehrengast empfangen wird...

[squat!net]


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