Besetzern droht die Räumung


Den Besetzern der Parkallee 5 steht Ungemach ins Haus: Gestern wurde Strafantrag auf Räumung der Villa gestellt. "Wir prüfen derzeit, ob wir wegen Dringlichkeit sofort einschreiten müssen", sagte Polizeisprecher Heiner Melloh. Am heutigen Mittwoch werde die Frage mit dem Bauordnungsamt und dem Hauseigentümer erörtert.

Die derzeitigen Besetzer des seit langem leerstehenden Gebäudes aus dem Jahr 1907 kündigten kurze Zeit später ihren Widerstand gegen drohende Räumungsmaßnahmen durch die Polizei an. "Wir werden die Türen und Fenster verrammeln, es gibt Nachtwachen", sagte Hausbesetzer Holger. Verbalen Aufforderungen der Polizei wollten die Okkupanten nicht Folge leisten. "Militant wollen wir aber auch nicht werden", betonte der Besetzer. "Sie werden uns also aus der Villa raustragen müssen." Derzeit wohnen nach Besetzerangaben rund 25 Personen ständig im Haus.

"Vom Verkauf des Hauses hängt mein Lebensabend ab. Deshalb werde ich auch auf jeden Fall darum kämpfen", hatte zuvor der Eigentümer Horst Plebuch den Besetzern gedroht. Er hat das Haus in der Parkallee an die Weser Wohnbau bereits verkauft, gilt aber noch als Besitzer der Immobilie, da die Weser Wohnbau noch nicht ins Grundbuch eingetragen ist. "In Hamburg haben sie die Besetzungen zehn Jahre lang toleriert, in München wären sie in zehn Stunden raus", sagte Plebuch.

taz Bremen Nr. 6681 vom 20.2.2002, Seite 21, 22 Zeilen (TAZ-Bericht), ksc


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