Berlin: Køpi bleibt – und zwar so wie sie ist!


10.März 2008 | KØPI Update...

Nach der Versteigerung im Mai 2007 und der kurz darauf erfolgten Kündigung der Mietverträge war die Lage der Køpi monatelang völlig unklar. Mittlerweile aber hat sich eine Situation ergeben, in der zumindest einige konkrete Fakten vorliegen – daher dieses Update.

Es ist uns in langwierigen und schwierigen Verhandlungen mit dem Eigentümer des Hauses gelungen, den Fortbestand der Køpi als Wohn- und Kulturprojekt zunächst einmal zu sichern.

Ursprünglicher Ansatz in den Verhandlungen war die Idee, den gesamten Køpi-Komplex für eine lange Laufzeit komplett in Selbstverwaltung (z.B. in Form eines Erbpachtvertrages) zu übernehmen und die Køpi so dauerhaft dem kapitalistischen Verwertungskreislauf zu entziehen.

Eine derartige Lösung scheiterte jedoch an der Hauptgläubigerin immer noch weitgehende Vetorechte besitzt (und diese, wie gehabt, gegen die Køpi nutzt). Also haben sich unsere Bemühungen im folgenden auf eine ausdrückliche Bestätigung bzw Verlängerung der bestehenden Mietverträge konzentriert.

Der Eigentümer der Køpi hat im Ergebnis pünklich zum 18. Køpi Geburtstag die Mietverträge zu den bestehenden Konditionen für alle im Erdgeschoß liegenden Wohn- und Veranstaltungsräume um 30 Jahre verlängert. Die zum 31.Mai ausgesprochenen Kündigungen der Wohnmietverträge wurden zurückgenommen. Somit gibt es keinerlei ungeklärte Rechtsposition auf dem gesamten Hausgrundstück mehr: Alle Räumlichkeiten sowie Hof und Garten haben ausdrückliche wirksame Mietverträge.

Diese Mietverträge erlauben uns einen Fortbestand der Køpi auf absehbare Zeit, ohne dass wir an unserem Konzept, bezahlbaren Wohn- und Kulturraum zu bieten, Abstriche machen mussten.

Unser Konzept: "Køpi bleibt – und zwar so wie sie ist!“ ist und war für uns nie verhandelbar!

Dieser vorläufige Erfolg wäre niemals möglich gewesen ohne die großartige Unterstützung, die wir von Tausenden Freundinnen und Freunden aus aller Welt erhalten haben.

Erst die vielfältige Unterstützung, die Demos, Soliaktionen, Spenden, der massive öffentliche Druck haben uns in eine ausreichend starke Position versetzt, um in den Verhandlungen mit dem Eigentümer eine (bereits geplante) Räumung des Hauses abzuwenden. Allen UnterstützerInnen darum nochmals ein großes Danke – ohne Euch hätten wir das nie geschafft!

Thanks For All The Support – We Will Never Forget It !

Aber auch wenn die unmittelbare Räumungsdrohung für das Haus abgewendet ist bedeutet das nicht, daß wir uns nun zurücklehnen können.

Die langfristige Situation des Wagenplatzes ist nach wie vor ungeklärt. Zwar gibt es eine vorläufige Duldungsvereinbarung mit dem Eigentümer, es wurde aber keine langfristige vertragliche Sicherung durch einen Pachtvertrag oä. erreicht. Somit kann zwar akut nicht geräumt werden, sollten die Køpi Grundstücke aber erneut den Besitzer wechseln, wäre der nächste Konflikt vorprogrammiert. Hier gilt es also, weiterhin wachsam zu bleiben. Bitte haltet Euch auf dem Laufenden und erscheint trotz dieses Zwischenerfolges zahlreich zu den Aktionstagen Ende Mai und zeigt der Öffentlichkeit, dass man Projekte wie die Køpi nicht so einfach aus dem Stadtbild entfernen kann.

Außerdem gilt es, Solidarität auch mit den andereren akut räumungsbedrohten Freiräumen in dieser Stadt zu zeigen. So ist die Lage der Rigaer 94, des XB-Liebig und des Schwarzen Kanal weiterhin kritisch.

Am Beispiel der Køpi zeigt sich, daß massiver öffentlicher Druck etwas erreichen kann. Wir sehen die einstweilige Rettung der Køpi nur als eine Zwischenetappe im Kampf um den Erhalt aller linken Freiräume.

Beteiligt Euch an den Freiraumtagen am 11. + 12. April!

Kommt zu den Køpi-Aktionstagen vom 28.Mai-01. Juni!

Commerzbank stressen!

Rigaer, XB, Schwarzer Kanal + alle anderen bleiben!

Ungdomshuset kommt wieder!

Linke Freiräume durchsetzen!

k.


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