Räumung in Erfurt


Das neubesetzte Haus Haus in Erfurt ([squat!net] berichtete) wurde am Dienstag, den 24.8.99 von den Bullen geräumt. Sie kamen im Morgengrauen (wann sonst), also gegen 6:30 Uhr, und stürmten mit 50 Polizist(inn)en der Beweismittelsicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) das Haus.

13 Besetzer/innen wurden von ihnen überrascht, gefesselt und verhaftet.

Die lokale Presse war anwesend, wahrscheinlich durch die Bullen benachrichtigt. Während sich die Polizei vor dem Haus noch ärgert, daß wir ja gar nix dabei hätten bzw. auf der Wache meinte: "Nein, wir haben noch keine richtigen Drogen gefunden, mal sehen was sich machen läßt", änderte sich das schnell.

Einem Besetzer gelang es ein Handy in die Zelle zu schmuggeln und erfuhr beim Gespräch mit der Presse, daß die Bullen meinten sie hätten Molis im Haus gefunden. Diese Behauptung stellte die Polizei in einer Pressemitteilung von 7:00 Uhr auf. Desweiteren sollen sich Knüppel (wohl ein kaputter Stuhl) und Wurfgeschosse (ein Waschbecken) im Haus befunden haben. Was die Bullen üprigens für Molotow-Cocktails hält ist in Wirklichkeit nix anders als eine leere Flasche und eine Flasche mit einem Kaffeesatz/Wassergemisch und eben einem Fetzen Papier (Naja, manch eine/r wollte eben mal den/die militante/n Hausbesetzer/in spielen).

Gegen alle Besetzer/innen wird nun wegen Hausfriedensbruch (in 2 Fällen schwerer) und Verstoß gegen das Waffengesetz ermittelt (Alle mußten sich einer ED-Behandlung unterziehen). Der zweite Vorwurf wird sich wohl verflüchtigen, wenn die Cops die (echten) Laborergebnisse veröffentlichen. Als Reaktion verteilten wir daraufhin KaffeeMolis in der Stadt mit Flugblättern. Das Jugendamt hat sich inzwischen eingeschaltet. Die Stimmung in der Stadt ist weiterhin für uns, allerdings ist der Oberbürger(innen)meister Ruge zum ersten mal ein richtiger Hardliner (es waren Kommunalwahlen im Juni, seitdem hat die CDU die absolute Mehrheit im Stadtrat). Die Zahl der Beschuldigten ist inzwischen auf 21 angestiegen,da am Sonntag zuvor 7 Menschen Platzverweise und nun auch Post von der Polizei erhielte und sich ein Mensch aus Solidarität selbst anzeigte.

Das große Problem vor dem wir jetzt stehen ist Anwält(inn)e(n) für 21 Leute zu besorgen. Wenn ihr uns dabei helfen könnt bitte meldet euch:

Email: infoladen.sabotnik@gmx.net FAX: 089-66617-65264 Das Handy ist jetzt nicht mehr im Betrieb

mit solidarischen Grüßen

PS: Wenn ihr noch Fragen habt, bitte Mail an obige Adresse.

einer der Besetzer/innen


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