Chaoten hatten die Aktion bis ins letzte Detail vorbereitet (sic!)


Berlin am 03.10.97 PRENZLAUER BERG - Nur einen Tag nach den schlimmen Krawallen in Kreuzberg und Mitte, bei denen linke Chaoten aus Wut über die "Tacheles"-Schließung 22 Autos demoliert hatten, kam es am Teutoburger Platz zu weiteren schweren Ausschreitungen. Bilanz hier: 21 Autos und ein Kaiser's-Verbrauchermarkt brannten aus.

Die Aktion war bis ins Detail vorbereitet: Rund 50 Vermummte mischten sich gegen 22 Uhr am Teutoburger Platz unter die Besucher der friedlichen "Einheiz-Party" zum Tag der Deutschen Einheit, die von den Grünen veranstaltet wurde. Ein Augenzeuge: "Die Leute stammten aus der links-autonomen Szene, hatten Molotow-Cocktails, Eisenstangen und Leuchtspur-Raketen dabei. Wie Guerillas teilten sie sich gegen 22.15 Uhr in fünf Gruppen auf, stellten sich mit ihren geschwärzten Gesichtern auf die Ecken des Platzes."

Dann ging alles blitzschnell: Eine Leuchtspur-Rakete wurde abgefeuert - das Signal zum Losstürmen. Eine Gruppe aus 15 Polit-Rambos schob 20 Autos, Kleintransporter und Baufahrzeuge zusammen, bildete so einen Blechwall direkt vor dem Kaiser's-Verbrauchermarkt in der Fehrbelliner Straße. Ein Polizeisprecher: "Wie am 1. Mai 1987 in Kreuzberg warfen sie Molotow-Cocktails in die Fahrzeuge, zertrümmerten die Fensterfront des Supermarktes und warfen Feuer-Bomben hinein." Noch ehe Polizeihundertschaften vor Ort waren, flohen die Täter in Richtung Kastanienallee. Der Schaden geht in die Millionen.

Die Feuerwehr brauchte eine Stunde, um die meterhohen Flammen zu löschen. Ein Sprecher: "Der Platz war so zugequalmt, wir konnten uns zunächst kaum orientieren." Bei einem Kleintransporter in der Zionskirchstraße explodierte der Benzin-Tank. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt. Die Grünen haben die "Einheizparty", die bis heute laufen sollte, nach den Krawallen abgebrochen.

Karim Mahmoud für den Berliner Kurier


zurück zur Hauptseite