Für ein selbstverwaltetes, soziales und kulturelles Zentrum in Osnabrück


erste erklaerung der bewohner- und nutzerInnen:

wir haben in der nacht zum 30.6.2001 die seit jahren leerstehenden ehem. fluechtlingunterkunft in der gesmolderstr. nr.19 besetzt und wir haben vor dort ein kreatives + politisches zentrum zu errichten.

anlass fuer unsere besetzung war in erster linie die wohnungsnot einiger von uns. konkret bedeutet das, dass neun der jetzigen bewohnerInnen obdachlos sind/ waren und natuerlich hat keineR von uns lust endgueltig auf der strasse zu landen/ zu leben + schon gar nicht dort zu enden:

"in erwaegung das da haeuser stehen, waehrend ihr uns ohne bleibe lasst, haben wir beschlossen jetzt dort einzuziehen, weil es uns in unseren loechern nicht mehr passt.!" (b. brecht)

wir haben uns das haus in der gesmolderstr. 19 aus folgenden gruenden ausgesucht: erstens weil das haus wunderschoen ist und genuegend platz bietet um mit einer groesseren gruppe menschen, jenseits kleinbuergerlicher familienstrukturen kollektiv zu wohnen. auf der anderen seite wollen wir dort einen politischen und kreativen treffpunkt errichten. wir wollen einen freiraum schaffen, in dem kein mensch aufgrund von hautfarbe, geschlecht oder geldmittel benachteiligt und/oder ausgegrenzt wird.

DAS LEBEN IN DIE EIGENE HAND NEHMEN!

wir wollen schon jetzt und hier unsere vorstellungen von einem anderen leben jenseits kapitalistischer verwertungslogik realisieren. wir haben eigene inhalte + werte von einem sozialen + kollektiven miteinander, anstelle eines gnadenlosen konkurrenzkampfes. denn es geht uns auch darum, n e u e wege zu finden unser leben selbst zu gestalten und ein eigenes bewusstsein zu entwickeln, sich selbst und seine wirklichen beduerfnisse u erfahren und zu erleben. wir wollen fehler machen und aus ihnen lernen, also eine art "LEARNING BY DOING" praktizieren, bei dem uns weder sozialarbeiterInnen, fuehrer, bosse noch kader sagen sollen, was wir zu tun und zu lassen haben. der MENSCH und seine beduerfnisse sollen im mittelpunkt stehen und nicht irgendeine fahne oder ideologie, der sich untergeordnet werden muss. uns geht's auch darum wegzukommen

vom tagtaeglichen rassismus, sexismus, egoismus und der manipulation durch die medien. im vordergrund soll stehen andere kriterien vom leben zu bekommen als eine verwertbarkeit fuer profit und konsum: ein selbstverwalteter und damit nichtkommerzieller freiraum fehlt schon lange in osnabrueck. wir wollen mit unserem projekt jugendlichen die chance geben zu lernen, eigenverantwortung zu uebernehmen. denn immer mehr jugendliche sind heutzutage anfaellig fuer die uebernahme von rassistischen gedankengut und laufen den neonazis hinterher, da diese scheinbar einfache loesungen von problemen anbieten.

SELBSTVERWALTUNG STATT FUEHRERKULT!!!

ziel ist es letztendlich eine kultur entstehen zu lassen, die soziale, politische und kulturelle alternativen zur herrschenden isolation und vereinsamung der menschen bietet, und die (vor allem jugendliche) gegen den einfluss von reaktionaerem + rechtem gedankenguts schuetzt.

WIR. das sind vor allem jugendliche aus fast allen sogenannten schichten der gesellschaft und verschiedensten politischen zusammenhaengen kurzum: wir sind menschen. menschen die etwas veraendern wollen, und wir finden das diese vorhaben gut + unterstuetzenswert sind. und wenn sich die stadt OS nicht in der lage sehen sollte, das potential dieses freien kollektivs zu begreifen, so zeige sie uns wenigstens durch nichteingreifen ihre neugier, wie wir uns (weiter-)entwickeln. dasss wir fuer die wohnraumschaffung und verwirklichung unserer vorstellungen das haus in der gesmolderstr.19 haben wollen + brauchen, duerfte zu genuege ausgefuehrt sein. dazu kommt, dass es ein staedtisches gebaeude ist dessen groesster teil seit jahren stehengelassen wird, und wir hegen den leisen verdacht, das die stadt es bewusst den verfall preisgibt, um es spaeter abzureissen.

DAS SEHEN WIR NICHT EIN!!!

wir koennen und wollen nicht verstehen, dass auf der einen seite wohnraum ungenutzt bleibt, obwohl es auf der anderen seite eine menge menschen gibt, die dringend wohnraum benoetigen.

DIE HAEUSER DENEN, DIE SIE BRAUCHEN!!!

deshalb sind wir in der nacht zum 30.6.2001 in das haus in der gesmolderstr.19 gezogen und uns eben damit genommen was uns auf anderem wege versagt blieb. wir haben eine menge konkreter vorstellungen + ideen, die wir in diesem haus verwirklichen wollen, da es sich allein durch seine groesse + lage bestens dafuer eignet.. anfangen wollen wir mit der eroeffnung einer voelkerkueche und einem info-cafè und der einrichtung von proberaeumen. ferner wollen wir raum schaffen fuer nicht kommerzielle veranstaltungen jeglicher art, wie z.b. konzerte, lesungen, ausstellungen, etc.. konkret soll in verschiedenen lebensbereichen mit menschen aller couleur zusammengearbeitet werden. wir stellen an uns den anspruch, jeden menschen ernst zu nehmen, insbesondere jugendliche, aeltere leute und benachteiligte oder behinderte menschen. fuer eine welt, in der viele welten platz haben, in der kein mensch illegal ist! falls ihr interesse bekommen habt, schaut doch einfach mal rein, wir beissen nicht, sondern freuen uns schon jetzt ueber jeden besuch!

"wir wissen nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird, aber es muss anders werden, damit es besser wird.":


14.7.2001: D E M O N S T R A T I O N
SELBSTVERWALTUNG STATT FUEHRERKULT!!
fuer den erhalt selbstbestimmter lebensraeume -
keine raeumung der gesmolder strasse !

treffpunkt: 12:00 uhr / HBF / OSNABRUECK


mit libertaeren gruessen, die besetzer- + bewohnerInnen

P.S: auf geld + sachspenden sowie auf jegliche form der unterstuetzung sind wir dringend angewiesen..!!
spendenkonto: 30 30 509
BLZ : 26 55 01 05
stichwort : schoener wohnen

INFOTEL: 0179/ 56 18 169

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