Besetztes Haus in Halle legalisiert!


Am 16.Juni wurde in Halle, an der Saale, in Sachsen-Anhalt ein seit 4 jahren leerstehendes ehemaliges Kinderheim in der nördlichen Innenstadt, am Zoo, besetzt.

Die Besetzung wurde initiiert von Menschen aus verschiedenen politischen und sub- kulturellen Zusammenhängen. Unter dem Motto: "Subkultur braucht Freiraum" nahmen wir uns, was sowieso allen gehört. In der ersten Woche gab es erste programmatische Veranstaltungen, darunter eine erste "Besetzungsparty", zu der ungefähr 400 Menschen kamen, "BesetzerInnen Film Tage und Nächte", Infoveranstaltungen ... Die meiste Zeit ging mit Plenas drauf, denn Basisdemokratie ist nicht nur unser Ziel sonder auch unser Weg.

Der Stadt schickten wir im Verlauf ein Fax mit dem entstehen dieses neuen Zentrums in der Stadt und luden Sie gleichzeitig zu einem Gespräch ein. Erste verhandlungen mit der Stadt führten dazu, das uns ein Ultimatum zur Räumung des Geländes bis Freitag 12 Uhr gestellt wurde.

Wir unsererseits nutzten tagsdrauf die Chance auf einen besuch bei der Stadtverordnetenversammlung. Dort thematisierten wir uns selbst und forderten klare Bekenntnisse zu unserem Projekt und zum Ultimatum. Dies veranlaste, uns wohl gesonnenen Stadtparlamentarier, sich nunan für unser Anliegen einzusetzen. Daraufhin bot uns nun die Stadt zwei wesentlich kleinere und am Rand der Stadt gelegene Objekte an, unter der Bedingung wir würden bis Freitag 12 Uhr Räumen, sonst würden die Verhandlungen mit uns abgebrochen.

Dies löste in unserem Plenum sehr kontroverse Diskussionen aus, ob wir nun Fr.12Uhr räumen und verhandeln oder ob wir das Ultimatum ignorieren... Da die Ausweichobjekte inakzeptabel waren, beschlossen wir nur noch über das bereits besetzte Objekt, Reilstraße 78, zu reden. Die Stadtverwaltung sah nun ein, das unser Nutzungskonzept nur auf diesem Gelände und in dieser Stadtlage zu verwirklichen ist, hielt aber an dem Ultimatum fest und eröffnete uns Gesprächsbereitschaft in bezug auf die Nutzung des Geländes wenn wir doch räumen würden...

Alsdann, nämlich eine Stunde vor verstreichen des Ultimatums fand in der Reilstraße 78 ein weiteres Treffen mit UnterstützerInnen unseres Projekts statt. Diese setzten sich bei der Stadt ein und übermittelten uns ein neues Angebot der Stadt. Würden wir nun bis Sonntag räumen, eine juristische Person (Verein) bennenen, schließt die Stadt mit uns einen Nutzungsvertrag ab.

Plenum, Plenum, und wir entschieden uns dafür, das Haus zu räumen, da uns das Angebot der Stadt plausibel erschien. 2 Wochen vergingen und wir schlossen nun einen Nutzungsvertrag ab. Ab sofort ist also die Reilstraße 78 wieder eröffnet und wartet auf Bewegung und Erfüllung mit Leben.

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j szymanowsky


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