Freiräume in Frankfurt erhalten!


Durch den von uns und allen UnterstützerInnen geleisteten, kontinuierlichen Widerstand gegen die Räumung von Häusern des Projektgeländes Michael Barrax in Frankfurt am Main und die angestrebte Zerstörung dessen, konnte auch beim zweiten Räumungsversuch in diesem Jahr am 31.1.00 kein Haus unbewohnbar und kein Mensch obdachlos gemacht werden.

Das in der Nacht vom 16. auf den 17.1.00 aus kreativem Spontanaktionismus entstandene, oftmals als Barrikade proklamierte Kunstwerk, welches zufällig die einzige Zufahrt zum Hof versperrt, hat das Vorhaben der Gerichtsvollzieherin, der KEG Konversions-Entwicklungsgesellschaft) und der BSMF (Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung Frankfurt), die BewohnerInnen der Michael Barrax zu tyrannisieren, einmal wieder vereitelt.

Auch den etwa vierzig SympathisantInnen, die sich am 31.1.00 auf dem Gelände befanden, verdanken wir diesen neuerlichen Sieg, der es vielleicht ermöglicht, unseren Perspektiven von einem alternativen Lebensraum eine Chance zu geben und durch den wir Zeit gewinnen, in der wir unsere Forderungen durchsetzen und unsere Konzeption von einem zukunftsorientierten Projekt vorstellen und realisieren können.

Nach den gescheiterten Zwangsräumungen vom 17.1. und 31.1.00 sieht es nun allerdings so aus, dass wir über das weitere Vorgehen der Gerichtsvollzieherin nur noch spekulieren können, denn nach deutschem Gesetz muss diese den nächsten Vollstreckungstermin nicht mehr ankündigen. Wahrscheinlich ist, dass sich Frau Kirchner über ein Amtshilfeersuchen an die Polizei wenden wird, um sich die Verstärkung der Exekutive zu sichern, die ihr den Zutritt zum Hof verschaffen soll.

Die Zeiten, in denen wir eine "Mobilisierungsphase" von ein bis zwei Wochen nutzen konnten, sind somit vorbei.

In der nächsten akuten Situation sind wir auf die spontane Unterstützung aller HelferInnen und auf eine funktionierende Kommunikationsstruktur innerhalb der "Sympathisantenszene" angewiesen. Deshalb bitten wir euch, eure Nummern auf der beiliegenden Liste einzutragen (aus Gründen des Datenschutzes erwarten wir keine Namensnennung) und diese wenn möglich mit vielen neuen Nummern zu erweitern. Die Alarmliste kann erst dann eingesetzt werden, wenn die Bullen samt Räumungstrupp bereits im Anmarsch sind, weshalb ein schnelles Agieren nötig sein wird.

Um eine politische Entscheidung bezüglich des Erhaltes des Projektgeländes Michael Barrax zu erzwingen, brauchen wir einen großen Freundes- und SympathisantInnenkreis, der sich gemeinsam mit uns für den Erhalt des Projektgeländes einsetzt. Hierzu planen wir u. a. eine Unterschriftenaktion, mit der wir auf die bestehenden BürgerInneninteressen hinweisen und verdeutlichen können, dass sich die KEG, die NH, die BSMF und alle RepräsentantInnen der Stadt Frankfurt gnadenlos über diese hinwegsetzen.

Eintragen könnt ihr euch entweder elektronisch über unsere Homepage (www.barrax.de) oder auf der beiliegenden Liste, die ihr -wenn möglich vollständig- bitte an uns zurückschickt (Projektgelände Michael Barrax, WAL e. V., Josef-Fenzl-Str. 2, 65929 Frankfurt-Höchst) oder uns einfach vorbei bringt.

Über alle unsere Pläne, die das Kulturprojekt M-Barrax betreffen, wie z. B. das Einrichten von Seminarräumen für politische Veranstaltungen oder die Nutzung externer Projektgruppen, einer Bibliothek, eines Internetcafes, einer selbstorganisierten Krabbelstube, einer Holzwerkstatt für Instrumentenbau sowie Räumlichkeiten für Workshops, musikalische Veranstaltungen und günstige Übernachtungsmöglichkeiten, informieren wir euch demnächst.

Wir fordern die fortschrittlichen, kreativen und progressiven Kräfte dieser Stadt dazu auf, mit uns über die Kreation eines Zukunftsmodells in Frankfurt zu sprechen und heißen alle Interessierten, die an der Umsetzung unserer Pläne teilhaben oder eigene Innovationen einbringen möchten, herzlich willkommen.

Wir finden, dass ein Projektgelände wie die Michael Barrax, welches Freiräume für Innovationen jeglicher Art bietet, unbedingt erhalten werden muss. In den nächsten Wochen wird die Gerichtsvollzieherin mit Bullen und Räumungskommando kommen und all unseren Perspektiven ein jähes Ende setzen, wenn wir dies nicht mit den uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten verhindern. Deshalb macht euch für den Kampf bereit, wenn ihr Interesse am Erhalt dieser Alternative zur Mainstream-Gesellschaft habt, denn das Projekt kann -auch mit eurer Unterstützung- durchaus ein Zukunftsmodell sein.

Bei Fragen & Anregungen meldet euch unter 069 / 330 929 56 (AB, wir rufen zurück) oder 069 / 340 584 84 oder schreibt eine e-mail an MBarrax@aol.com.

Es wäre für uns sehr hilfreich, wenn ihr euch auf den beiliegenden Listen eintragt und dieses Papier verteilt, denn wir sind auf eure Unterstützung angewiesen!

ZUSAMMEN SIND WIR STÄRKER!!!

[squat!net]


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