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 Kleine Chronologie

Die folgende Aufstellung hat keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit o. Richtigkeit!


Vom 13. bis 21. 1. 1996 organisierte der Häusermob die Häuser-Aktionstage 1996 in Berlin.

Es gab Informationsversanstaltungen, Aktionen (z.B. Neubesetzungen), Voküs, Parties und Konzerte, und zum Abschluß eine Demonstration unter dem Motto "Radikal und Mietfrei ins nächste Jahrtausend". Durch die Aktionstage konnte eine Begehung der Linienstraße durch die (Neu-)Eigentümer verhindert werden. Außerdem mußte der Eigentümer der besetzten Kleinen Hamburger Straße 5 sein Baugerüst wieder abbauen.

Schönbohm wird neuer Innensenator und verspricht alternative Lebensräume auszurotten.

Am Dienstag dem 26.03.1996 um 8°° Uhr räumte die Berliner Polizei das seit 1990 besetzte Haus Pallisadenstraße 49 in Berlin Friedrichshain. Das Haus wurde sofort durch Bautrupps unbewohnbar gemacht, die Fenster zerstört und Hab und Gut der Bewohner aus den Fenstern geworfen.Damit verstieß der Berliner Senat erstmals gegen die von Ihm selbst aufgestellte Berliner Linie.

Am darauffolgenden Tag wurde die ebenfalls seit 1990 besetzte Kleine Hamburger Straße 5 geräumt. Auch hier verstieß die Polizei bewußt gegen die Berliner Linie.

Durch den Verstoß gegen die Berliner Linie wurden alle übrigen 25 seit mindestens 5 Jahren besetzten Häuser akut räumungsbedroht.

Vom 5. bis 10.04.1996 fand zeitgleich mit den Wagenburglertagen die BesäzzerInnnenwoche in Berlin und Potsdam statt. Die Veranstaltung stand u.a. unter dem Motto "Berlin im Hauptstadtwahn". Einer der Gründe für die Aktionswoche waren die akute Bedrohung einiger besetzter Häuser, u.a. der Linienstraße 158/159, der Marchstraße/Einsteinufer, Alt-Stralau 46 und der Wagenburg East-Side-Gallery.
Mit Unterstützung von Besetzern aus vielen Ländern Europas fanden ein revoluzionärer Osterspaziergang und die üblichen Aktionen statt. Erwähnenswert war noch eine Neubesetzung in Potsdam, die sich leider nur zwei Tage halten konnte.

11.4. Räumung des Vorderhauses der Rigaer 80, Seitenflügel & Hinterhaus bleiben weiter besetzt

Am Mittwoch, dem 17.4.1996 wurden folgende Bewohner des Hauses Alt-Stralau 46 obdachlos: 35 Erwachsene, 1 Kleinkind, 2 Hausschweine, 1 Hase, 1 Vogel, 1 Katze und 2 Hunde. Noch am selben Tag fand im zukünftigen Luxus-Wohnquartier Alt-Stralau eine Investorenbegehung, u.a. auch in dem geräumten Haus, statt.

Nun folgten die Räumungen Schlag auf Schlag:

Am darauffolgenden Tag wurde eine Neubesetzung von Geräumten in der seit Ewigkeiten leerstehenden Pfarrstraße 103 ebenfalls von einem Großaufgebot geräumt. 21 Personen wurden dabei festgenommen Genauso erging es den neuen Bewohnern der Fehrbelliner Straße 5 im Prenzlauer Berg. . Über Friedrichshain begann der inoffizielle Ausnahmezustand, d.h. Leute, die nach potentiellen Hausbesetzern aussahen wurden willkürlich verhaftet, Kreutzungen von Spezialeinheiten kontrolliert und Polizeipatroullien gingen auf Menschenjagd. In den Medien (z.B. Puls TV) und Flugblättern von Rechtradikalen wurden Bürger aufgefordert, sich in Bürgerwehren zu organisieren und gegen Linke vorzugehen.

Am 30.10. brannte die Mercedes-Niederlassung in Charlottenburg. Die Täter zerstörten dort außerdem mehrere Autos und hinterliesen ein Selbstbezichtigungsschreiben, in dem auf die Räumungen der letzten Tage eingegangen wurde.

Nach Guerilla-Handbuch (Chaoten-Experte Opitz in der Berliner Morgenpost vom 3.11) überfielen Unbekannte am 1.11 die Straßenbahnlinie 21. Vor den geräumten Häusern zogen Vermummte die Notbremse, trieben die Fahrgäste und die Fahrerin zum aussteigen und steckten die Straßenbahn in Brand. Bis heute gab es keine weiteren Räumungen.

Beim Besetzerrat in der darauffolgenden Woche entstand die Aktionsgruppe "Tu ernst", die im November eine Aktionswoche und Demos unter dem Motto "Aus Spaß wird Ernst" vorbereitete.


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